Leichtathletik Step-Hop-Jump: Dreispringer Adrian Büning startet bei der DM

Kleve · Die Leichtathletik rückt in diesen Tagen auf den Sportseiten weit nach vorne. Grund dafür sind die Weltmeisterschaften, die gestern in London begannen. Überall wird man wieder von der jamaikanischen Lichtgestalt Usain Bolt sprechen - vielleicht ein letztes Mal, wenn der mehrfache Olympiasieger seine Ankündigung wahr macht und seine Spikes nach der WM an den Nagel hängt.

 Adrian Büning vertritt im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften die Farben von Leichtathletik Nütterden. Heute Vormittag versucht der 16-Jährige, im Dreisprung sein sportliches Potenzial in eine möglichst optimale Weite umzusetzen. Birkenstock

Adrian Büning vertritt im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften die Farben von Leichtathletik Nütterden. Heute Vormittag versucht der 16-Jährige, im Dreisprung sein sportliches Potenzial in eine möglichst optimale Weite umzusetzen. Birkenstock

Foto: Wolfgang

Der Dreispringer Adrian Büning, der sich derzeit mit seinem Vater, seiner Mutter und seinem ebenfalls leichtathletisch ambitionierten jüngeren Bruder Dominic für ein paar Tage in Ulm eingemietet hat, wird für die noch Größeren seiner Sportart zunächst einmal wenig Interesse haben. Im Fokus des talentierten Sportlers von Leichtathletik Nütterden, der sich mit dem Hürdensprint und Dreisprung zwei der technisch anspruchsvollen Disziplinen ausgesucht hat, steht heute die Dreisprung-Entscheidung bei den Deutschen U 18-Meisterschaften im Ulmer Donaustadion. Da Adrian Büning die geforderte Qualifikationsnorm für den Hürdensprint knapp verpasst hat, kann er sich ganz auf seine zweite Spezialdisziplin konzentrieren, die die erste mittlerweile in den Schatten gestellt hat. Auch zur Überraschung seines Vaters Marcus, der seine Söhne mit Bedacht und Fingerspitzengefühl eines immer noch aktiven Leichtathleten an die höheren und attraktiver werdenden Aufgaben heranführt.

Es klingt vielleicht übertrieben, wenn man sagt, dass jetzt geerntet werden kann, was in vielen Trainingseinheiten auf dem heimischen Sportplatz und im eigenen Garten erarbeitet wurde. Schnelligkeit, Sprungkraft, Koordination, Stabilität und vieles andere mehr, was in der Summe für einen optimalen Sprung verantwortlich ist. Die äußeren Bedingungen müssen ebenfalls stimmen, doch das dürfte heute in Ulm kaum ein Problem werden. Der Wetterbericht verspricht mehr als sieben Stunden Sonnenschein, Temperaturen knapp unter 30 Grad, kein Tröpfchen Regen und kaum Wind. Ideale Voraussetzungen, wenn da nicht der ungewöhnlich frühe Beginn des Wettkampfes wäre. Um 10.30 Uhr, für Leistungssportler zu fast noch nachtschlafenden Zeit, beginnt die Vorentscheidung mit drei Versuchen je Teilnehmer. Die acht Besten qualifizieren sich für den Endkampf, der direkt auf den Vorkampf folgt und in dem jeder Dreispringer noch einmal drei Versuche hat.

26 Teilnehmer sind bei der DM für den Dreisprung in der zwei Geburtsjahrgänge umfassenden U 18-Jugendklasse gemeldet. Adrian Büning gehört zu den acht Springern des jüngeren Jahrgangs, alle anderen sind ein Jahr älter. Angeführt wird die Meldeliste von dem Thüringer Max-Ole Klobasa (LC Jena), der es schon auf 14,49 Meter gebracht hat. Devon Bender von der MTG Mannheim ist mit 14,35 Metern nicht weit davon entfernt. Dahinter folgen mit größerem Abstand viele andere. Knapp über beziehungsweise unter der 14-Meter-Weite gibt es eine breite Phalanx von Dreispringern.

Zu diesen zählt auch Adrian Büning, der eine Weite von 13,91 Metern in die heutige Entscheidung mitbringt. Mit der gewann er Ende Mai bei den Kreismeisterschaften im Eugen-Reintjes-Stadion in Emmerich den Titel und löschte den seit 40 Jahren von Michael Langenberg (Viktoria Goch) gehaltenen Kreisrekord aus der ewigen Bestenliste. Netter Nebeneffekt: Für kurze Zeit führte der 16-Jährige sogar die nationale Dreisprung-Bestenliste in seiner Altersklasse an.

Vor diesem Hintergrund ist man geneigt der Aussage seines Vaters zu folgen. Der sagte kürzlich mit Blick auf die deutschen Titelkämpfe und gestützt auf die aktuellen Trainingsparameter seines Sohnes: "Es sollte wenig dagegen sprechen, dass Adrian in Ulm einen raushaut." Sollte ihm das tatsächlich heute Vormittag gelingen, könnte ein Platz unter den besten Acht möglich sein. Ähnlich wie im vergangenen Jahr, als der junge Mann in seinem letzten Schülerjahr bei seiner ersten DM-Teilnahme den fünften Platz im Dreisprung erreichte.

(RP)
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