Lokalsport Steintorlauf: "Jeder Läufer ist ein Sieger"

Kleve · 1536 Läufer starteten beim 25. Volkslauf in Goch. Trotz großer Hitze wurden gute Zeiten gelaufen.

 Auch der Leichtathletik-Nachwuchs ging mit Ehrgeiz zur Sache.

Auch der Leichtathletik-Nachwuchs ging mit Ehrgeiz zur Sache.

Foto: Gottfried Evers

"Jeder ist ein Mosaiksteinchen. Jeder ist ein Sieger", mit diesen Worten, ausgesprochen von Moderator Laurenz Thissen aus Weeze, lässt sich das Laufereignis Gocher Steintorlauf zusammenfassen, und es gilt auch für die 25. Ausgabe, die gestern im Hubert-Houben-Stadion bei großer Hitze von 1536 gemeldeten Läufern und dem Veranstalter SV Viktoria Goch mit nahezu 100 Helfern durchgeführt wurde.

 Nicht nur die Bambinis, auch die Väter und Mütter freuten sich über das Laufereignis in Goch.

Nicht nur die Bambinis, auch die Väter und Mütter freuten sich über das Laufereignis in Goch.

Foto: Evers Gottfried

Verteilt auf vier verschiedene Läufe über 1000 Meter starteten die Schüler und Schülerinnen der Gocher Grundschulen, die wie gewohnt ein riesiges Teilnehmerfeld bildeten, ein zusätzlicher Lauf war Vereinsläufern und auswärtigen Grundschülern vorbehalten. Zwischen 60 und 100 Kinder und Jugendliche gingen hier pro Lauf an den Start und boten ein beeindruckendes Bild. "Seid vorsichtig beim Start", so lautete jeweils der besorgte Ruf von Laurenz Thissen, denn die Sonne brannte erbarmungslos auf die Tartanbahn des Hubert- Houben-Stadions, nichts für Untrainierte oder Kreislaufschwache. "Das Wetter ist grenzwertig", bestätigte auch Johannes Artz, Vorsitzender der Leichtathletik- und Lauftreffabteilung des SV Viktoria.

Dennoch zeigten die Sportler in Goch, dass sie auch mit Hitze umgehen konnten. Der 15-jährige Viktorianer Philipp van der Wielen legte die 1000 Meter in der kürzesten Zeit zurück und war nach 2:56 Minuten im Ziel. Schnellstes Mädchen war die 13-jährige Alina Thomas von VfB Alemannia Pfalzdorf mit einer Zeit von 3:37 Minuten. Für die Minis bis sechs Jahren waren drei Läufe über 300 Meter im Programm, darunter auch ein Lauf, den die Eltern begleiten durften. Höhepunkt und seit Jahren der beliebteste Lauf in Goch war der Hobbygruppenlauf, der auch zur Jubiläumsausgabe die höchste Anmeldezahl verzeichnete: 493 absolvierten die 2000 Meter-Distanz.

Mindestens zu zweit musste man sein, um sich hier als Gruppe anzumelden. Gruppennamen wie "Freunde", "Flotte Tippsen", "Provis" verraten, dass es hier zuerst um den Spaß an der Sache ging, wenn auch die Ergebnisse zeigen, dass die Läufer sehr gut vorbereitet waren. Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen in der Weberstadt maßen sich über die Strecke von zwei Kilometern. Der 16-jährige Realschüler Nayeb Mohammadi war hier der Schnellste in beachtlichen 6:59 Minuten. 8:07 Minuten benötigte das schnellste Mädchen, die 17-jährige Maxine Müller von der Gesamtschule Mittelkreis. Den Abschluss der Veranstaltung bildete der 5000 Meter-Lauf, für Gänsehautfeeling sorgten zündende Musik, der Applaus der Zuschauer und die Cheerleader-Gruppe des TV Goch. In einer für die Wetterverhältnisse überragenden Zeit von 16:49 Minuten lief hier der 21-jährige Kai Schmidt von Chefs Culinar als erster durchs Ziel. Erste Frau war Annika van Hüüt vom LG Alpen. Die 27-Jährige finishte in 20:37.

In diesem Jahr fand zum ersten Mal kein 10.000 Meter Lauf statt. "Es wurden einfach immer weniger, die sich dafür gemeldet haben", erklärt Johannes Artz. Rückblickend auf die 25 Jahre Steintorlauf sagt er: "Beim Hobbylauf und den Schülerläufen sind die Meldungen stetig gestiegen. Es gab auch von Jahr zu Jahr mehr Arbeit, die man nicht ohne ein starkes Team im Rücken bewältigen kann." Zum Jubiläumslauf gab es für alle Teilnehmer ein Funktionsshirt in Leuchtfarbe und viele Pokale wanderten in die Hände glücklicher Sieger. Im Hintergrund sorgten rund 100 Helfer vom Verein für den reibungslosen Ablauf. "Ohne sie geht es nicht", betont Johannes Artz. Bedient wurden ein großes Kuchenbuffet, ein Getränkepavillion und ein Grillstand.

Die helfenden Hände waren überall: im Zieleinlauf erhielt jeder Finisher seine Medaille, Anmeldungen wurden entgegen genommen, Tische, Bänke und - an diesem Tag sehr wichtig - schattenspendende Schirme wurden aufgestellt. Auch hier greift der Ausspruch des Sprechers "Jeder ist ein Mosaiksteinchen" und trägt zum Gelingen bei. Moderator Laurenz Thissen, die "Stimme des Laufsports" am Niederrhein seit 34 Jahren, nahm den 25. Geburtstag des Steintorlaufs zum Anlass "Tschüss" zu sagen in Goch. Johannes Artz ehrte im Namen des Vereins dessen Verdienste um die Gocher Laufveranstaltung. Er habe mit seiner guten und persönlichen Kenntnis vieler Läufer die Moderation immer spannend und lebendig gehalten. Laurenz Thissen sagt selber, irgendwann müsse er wirklich aufhören, er habe es schon mehrmals versucht, aber die Freude an dieser Tätigkeit und die Begeisterung für das Laufen hätten ihn immer wieder zurückgebracht. An diesem Tag aber wolle er wirklich das Mikro weitergeben.

Neben den vielen Läufen im und um das Hubert-Houben-Stadion absolvierte der Gocher Musiker und Läufer von Viktoria, Christoph Krott, gestern seinen bereits 100. Marathon. "Christoph Krott verbindet Laufen in der Natur und Musik machen für die Menschen", charakterisiert Laurenz Thissen den Läufer, der zum Beispiel im Jahre 2010 genau elf Mal die Marathondistanz zurücklegte. Auf einer Strecke rund um Goch lief der passionierte Langstreckler begleitet von Sohn und Tochter auf Fahrrad und Inliner seinen ganz eigenen Weg über 42,195 Kilometer und erreichte mit dem Zieleinlauf des 5000 Meter Laufs wiederum das Stadion, unter großem Applaus der Zuschauer.

(RP)
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