Handball Merkur: Handball lebt von Studentinnen

Kleve · Handball-Bezirksliga: Auf dem siebten Platz die Klasse ungefährdet erhalten.

 Merkurs Kathrin Fey (Bildmitte) vor dem Wurf.

Merkurs Kathrin Fey (Bildmitte) vor dem Wurf.

Foto: Stade

"Eine solide Saison", so beschrieb Coach August Bockenhüser die vergangene Spielzeit seines Teams, welches in der Bezirksliga den siebten Platz erreichte und somit gänzlich ungefährdet die Klasse halten konnte. Die Damenmannschaft der Handballabteilung des VfL Merkur Kleve konnte somit als einziges Handballteam neben der männlichen B-Jugend die Vereinsfahne hochhalten und den Spielbetrieb in der Schwanenstadt am Leben halten.

"Dies haben wir zu einem Großteil den aktiven Studentinnen zu verdanken", macht Bockenhüser auf eine akute Problematik aufmerksam: fehlende Jugendarbeit. Dabei seien die Grundvoraussetzungen, um Jugendliche für den Handballsport zu begeistern, insbesondere dank des gewonnenen Titels bei der Europameisterschaft im Januar und der Attraktivität der Sportart durchaus vorhanden. Dennoch gibt es aktuell keine weibliche Jugendmannschaft und lediglich eine männliche B-Jugend, welche in der kommenden Saison für die Kreisliga gemeldet wird.

An dem Beispiel dieses Teams ist allerdings zu erkennen, dass es möglich ist, junge Personen zu begeistern. Dieser Ansicht ist auch Denise Reintjes, die seit vielen Jahren im Verein als Spielerin und Trainerin engagiert und für die Jugendmannschaft verantwortlich ist: "Es besteht viel Interesse, beispielsweise sind seit Anfang des Jahres einige Jugendliche bei uns dazu gestoßen." Es gibt aber für Interessierte aus anderen Altersklassen in Kleve keine Möglichkeiten, Handball zu spielen, diese starten dann meistens in Xanten oder Uedem, wo seit "vielen Jahren vorbildliche Arbeit betrieben wird", so Bockenhüser, der betont, "dass langsam etwas passieren muss, damit der Handball in Kleve nicht ausstirbt".

Eine Maßnahme, die dieses Szenario verhindern soll, ist mehr Werbung für den Spielbetrieb. So wird am Sonntag am Koekkoeksplatz ein Stand der Handballabteilung vertreten sein. "Dort wollen wir mit attraktiven Möglichkeiten - es wird unter anderem eine Möglichkeit zum Siebenmeterwerfen geben - Kindern die Chance bieten, den Handball kennenzulernen und sich dafür zu begeistern", sagt Georg Kasten, bei Merkur als Abteilungsleiter für den Handball zuständig. Auch Kasten will ein Aussterben der Sportart in Kleve verhindern, betont aber, "dass dies kein einfaches Unterfangen wird". Ein Problem sei momentan die "schwierige Hallensituation", so Kasten, die nicht viel Raum für Trainingszwecke bietet. Nichtsdestotrotz hoffen alle Verantwortlichen auf ein Comeback des Klever Handballs. Größter Hoffnungsträger sind die Damen, die zuletzt wieder, wie Bockenhüser sagt, einige "interessante Spielerinnen", die ihr Studium begannen, für ihr Team gewinnen konnten.

(RP)
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