Leichtathletik LLG-Marathon: Heinz van Dongen erreicht einen starken dritten Platz

Kleve · "Kanada, USA, China, Japan" hat sich Moderator Laurenz Thissen die Herkunftsländer der etwas mehr als 300 Teilnehmer notiert. Deutlich international sind auch die Ergebnisse der 42,195 Kilometer. "Der Sieger, please welcome", erhebt der Moderator seine Stimme beim Einlauf des Ersten ins Ziel. Der Mann mit der Nummer 368 kommt nach 2:36:49 Stunden ins Ziel. Für den Streckenrekord reicht es nicht ganz.

 Gut 300 Marathonläufer machten sich auf den Weg durch den Nebel.

Gut 300 Marathonläufer machten sich auf den Weg durch den Nebel.

Foto: Seyb

Nach ihm kommt an diesem frostigen und nebligen Mittag lange nichts. Dabei sah es zunächst an der Spitze sehr eng aus. Der Erstplatzierte, Maarten Haegens, lief in den ersten Runden dicht an dicht mit dem Belgier Stef Simons. Der passierte nach 2:40:06 Stunden die Ziellinie. Er war zum ersten Mal dabei. Kurz darauf erreichte ein überglücklicher Heinz van Dongen (TSV Weeze) ins Ziel. "Ich bin mega-happy. Es ist kaum zu glauben", sagt er zwischen Glückwünschen und Schulterklopfen. "Es ist die zweitbeste Zeit, die ich je gelaufen bin", so der 39-Jährige zu 2:46:10.

Ihn hatte zunächst so gar keiner auf dem Schirm. In den ersten Runden lag Takuma Saito aus Japan ziemlich weit vorne und zählte zu den Favoriten auf Platz drei. "Beide Hälften bin ich gleich schnell unterwegs gewesen", sagt van Dongen. Und so habe er sich vom achten oder zehnten Platz vorgekämpft. Mit Unterstützung von Christian Leesing aus Hamminkeln, der sich über den fünften Platz freut.

Motivation ist alles, lautet die Devise der schnellsten Frau beim LLG-Kevelaer-Marathon 2017. Nach 3:10:55 Stunden hatte es Birgit Schönherr-Hölscher geschafft. Als erstes bedankt sie sich bei "ihrem Fahrradfahrer", der die Spitze des Frauenfeldes anführte. "Echt geil. Das war sehr, sehr stark. Der Hammer", lautet die Lobeshymne. Warum der Radfahrer so wichtig war? Er habe sie motiviert, und das obwohl ihm fast die Hände abgefroren wären, sagt die Siegerin. Am Rand gab es rührende Szenen zu beobachten. Während einer Trinkpause der Läuferin eilten zwei Frauen herbei und schoben Thermosohlen in die Handschuhe des Pedalritters.

Auch sonst ist die Siegerin voll des Lobes für ihren ersten Lauf in Twisteden. "Die vielen Runden haben mich überzeugt", sagt Birgit Schönherr-Hölscher über die Aufteilung der 42,195 Kilometer in sieben Runden, "und die netten Leute." "Zuschauerfreundlich", nennt sie die Aufteilung in mehrere Runden. "Da kann man überlegen, ob nicht die Familie mitreist." Auch dass der Moderator sich an sie erinnert habe, hat sie positiv im Hinterkopf behalten. Sie spricht von ihren goldenen Zeiten. Viele Jahre in Folge war sie Siegerin des 50-Kilometer-Laufs in Bottrop, 2006 wurde sie Europameisterin im 100-Kilometer-Lauf. "Es war diesmal kein Bestzeitenwetter", sagt sie. "Es war sehr nebelig." Das habe ihr zu schaffen gemacht. Sie ziehe ihren Hut vor der Vorjahressiegerin sehr tief, sagt die Siegerin 2017. Vorjahressiegerin war Eva Offermann, die mit 2:57:59 einen neuen Rekord aufstellte.

Bewunderung ihrerseits erhielt die diesjährige Erstplatzierte von ihrer Verfolgerin. "Birgit, die war ,wow'", sagt die 36-jährige Corinna Maaß aus Göttingen. Mit 3:22:38 lief sie ins Ziel. Eigentlich sollte ihr erster Lauf beim LLG Kevelaer Marathon ein Trainingslauf sein. Bei den vielen Schleifen, die die Strecke macht, habe sie dabei immer mal wieder einen Blick auf die Erstplatzierte werfen können. Eine Frau, die die Strecke bereits in- und auswendig kennt und die in diesem Jahr den Wind vermisst hat, ist Bronzegewinnerin Renate Seidel aus Eppstein. "Es ist der erste und richtig schöne Marathon im Jahr. Da muss man hin", lautet die Überzeugung der 53-Jährigen, die nach 3:28:55 ins Ziel kam.

(RP)
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