Judo Kalkarer Judo-Hoffnung

Kalkar · Die 13-jährige Gülsah Köroglu aus Kalkar ist erfolgreiche Judoka beim Polizei-Sportverein Duisburg. Bei den Deutschen Meisterschaften der U17 in diesem Jahr belegte sie den zweiten Platz.

 Gülsah Köroglu mit Urkunde und Silbermedaille.

Gülsah Köroglu mit Urkunde und Silbermedaille.

Foto: Stade

Gülsah Köroglu aus Kalkar ist erfolgreiche Judoka. Wenn andere Mädchen in ihrem Alter sich von den Anstrengungen in der Schule erholen oder einfach ein wenig faulenzen, trainiert die 13-jährige Schülerin in der Halle Stand- und Grifftechniken.

Vor langer Zeit hat ihr Nachbar sie zum "Schnuppertraining" beim Judo Club Kalkar mitgenommen. Seitdem hat Gülsah das Judo-Fieber nicht mehr losgelassen. Sechs Jahre betreibt sie den Sport mittlerweile, "genug davon habe ich noch lange nicht", sagt Gülsah.

Über die Frage, was genau ihr denn an Judo so gefalle, muss sie dennoch eine Weile nachdenken. "Eigentlich so gut wie alles", sagt sie dann und man merkt, dass die Gymnasiastin ihren Sport noch immer so leidenschaftlich betreibt wie am ersten Tag.

Das Einzige, das sich seit dem "Schnuppertraining" vor sechs Jahren geändert hat, ist der Verein, für den sie antritt. Denn mittlerweile ist die junge Schülerin Mitglied der Judo-Abteilung des Polizei-Sportverein Duisburg. Drei- bis viermal in der Woche trainiert sie dort für jeweils zwei bis drei Stunden.

Über die weite Fahrtstrecke ist Sunay Köroglu, Gülsahs Mutter, nicht besonders erfreut. Aber das Wichtigste war für sie, dass das Talent ihrer Tochter gefördert wird. Und das ist in Duisburg der Fall. "Das Training ist hart und erfordert viel Disziplin", sagt die stolze Mutter, "aber es lohnt sich auch." Anstrengende Trainingseinheiten und eine gesunde Ernährung. Disziplin, die sich in Leistung auszahlt.

Ihren bisher größten Erfolg feierte Gülsah bei den Deutschen Meisterschaften der U17 in diesem Jahr. Die Leichtgewichtlerin sorgte für die Überraschung des Turniers. Im Eiltempo besiegte sie ihre ersten drei Gegnerinnen, setzte sich im Halbfinale gegen die westdeutsche Meisterin Pauline Sommerer durch und scheiterte erst im Finale gegen Annika Wittekindt. Am Ende kehrte Gülsah verdient mit einer Silbermedaille nach Hause zurück.

Enttäuscht, dass sie das Turnier nicht gewonnen hat, ist Gülsah aber nicht. "Ich bin sehr stolz und zufrieden mit dem zweiten Platz", sagt sie und schiebt dann hinterher: "Im nächsten Jahr soll es aber Gold werden." Ihr großes Ziel ist es, einmal für die Nationalmannschaft anzutreten. Dafür möchte sie noch ehrgeiziger als bisher trainieren. "Den Ausbildungsgrad eines Judoka erkennt man an der Farbe des Gürtels", erklärt Gülsah. Den zweithöchsten Schülergrad, den blauen Gürtel, besitzt sie bereits. Den braunen Gürtel möchte sie in Angriff nehmen, sobald sie 14 geworden ist. Das ist Voraussetzung für die Prüfung. Gülsahs Mutter Sunay, die bei jedem Wettkampf am Seitenrand mitfiebert, gibt zu, dass sie sich manchmal Sorgen macht, wenn sie ihrer Tochter beim Kämpfen zuschaut: "Der Sport sieht schon ziemlich brutal aus", sagt sie, "aber die Sportler kennen ihre Grenzen. Am Ende überwiegt der Stolz."

(miv)
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