Lokalsport Gelebte Menschlichkeit bei Rheinwacht Erfgen

Kleve · Erkrankter Spieler Nemanja Vukasinovic nach Spendenaufruf zurückgeholt.

Ein beispielloser Akt der Menschlichkeit vollzog sich in der letzten Woche im Verborgenen beim B-Kreisligisten Rheinwacht Erfgen.

Was war geschehen? Nemanja Vukasinovic, genannt "Manni", 23 Jahre alt, erlernte das Fußballspielen in der Jugendabteilung von Siegfried Materborn und wechselte über die SGE Bedburg-Hau in der letzten Saison zur Rheinwacht, wo er als Stürmer eingesetzt wird. Nun besuchte er mit seinen Eltern Verwandte in Bosnien-Herzegowina. Aus bisher ungeklärten Gründen erkrankte Vukasinovic jedoch plötzlich schwer und musste umgehend in ein Krankenhaus in Sarajevo eingewiesen werden. Es wurden einige ärztliche Maßnahmen durchgeführt, und sein Gesundheitszustand wurde stabilisiert. Seine Mutter, die vor Ort blieb, kümmerte sich um ihren Sohn und bat um den Rücktransport nach Deutschland. Dies ist jedoch mit hohen Kosten verbunden, und als Geschäftsführer Christof van Schrick davon erfuhr, startete er postwendend einen Spendenaufruf innerhalb des Vereines, und in kürzester Zeit flossen Geldbeträge auf das vereinseigene Konto. Auch die Seniorenmannschaften von BV Wissel sowie SGE Bedburg-Hau sammelten ebenfalls Geld ein und stellten es zur Verfügung. Der Vorstand der Rheinwacht bedankt sich bei beiden Clubs.

Nun musste der Rücktransport organisiert und ein geeignetes Unternehmen dafür gefunden werden. Der Emergency Medical Assistance Centre Canton in Sarajevo übernahm die Aufgabe, und van Schrick überwies der Firma die erforderliche Summe in Höhe von 3.514, 00 Euro.

Am vergangenen Montagmorgen um fünf Uhr trat dann Vukasinovic mit einem Krankenwagen in Begleitung eines Arztes und seiner Mutter die beschwerliche Reise von rund 1700 Kilometern über die Alpen nach Deutschland an. Um ein Uhr in der Nacht traf die Reisegesellschaft in die Föhrenbachklink in Bedburg-Hau ein, in der Nemanja Vukasinovic weiter behandelt und hoffentlich bald gesund entlassen wird. Rheinwacht Erfgen bedankt sich herzlich bei allen Spendern und Beteiligten, ausdrücklich auch in Namen der Familie Vukasinovic. Dieser Akt der Anteilnahme ist in der heutigen Zeit mit den Anfeindungen aller Art beispiellos und sollte in Zukunft noch viele Nachahmer finden.

(RP)
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