Leichtathletik Freie Fahrt für Inliner durch Berlin

Kleve · Etwas mehr als 30 Schüler des Gaesdoncker Collegiums nahmen am Marathon in Berlin teil. Alle kamen ins Ziel.

Der 42. Berlin-Marathon wird wahrscheinlich in die Leichtathletik-Geschichtsbücher eingehen. Sieger Eliud Kipchoge aus Kenia kam zwar als Erster ins Ziel, verpasste auf Grund von Schuhproblemen den angepeilten Weltrekord aber um etwas mehr als eine Minute. Ohne die immer wieder herauskommenden Innensohlen wäre die Bestzeit vermutlich gefallen. Diesen beinahe historischen Moment erlebten etwas mehr als 30 Schüler der Q 2 des Collegium Augustinianum Gaesdonck am Sonntag hautnah mit. Sie hatten an der Strecke, wo sie einen Tag zuvor als Inliner selbst aktiv waren, die Läufer des Berliner Marathons angefeuert. Für alle ein aufregendes Erlebnis.

Übertrumpft werden konnte das nur noch von den selbsterlebten Ereignissen auf der 42.195 Kilometer langen Rennstrecke. Nach einem Jahr Vorbereitung, viel Schweiß und Ausdauer absolvierte der Inliner-Kursus von Sportlehrer Pawel Zalewski den Inliner-Marathon in der deutschen Hauptstadt, der bereits am Samstag vonstatten ging.

Mit viel Aufregung im Gepäck brachen die Gocher Schüler bereits am vergangenen Donnerstag nach Berlin auf, wo die eigentliche Vorbereitung auf den Marathon am Freitagmittag beginnen sollte. Zunächst holten sich alle Schüler auf dem Gelände der Berliner Messe "Vital" ihre Startnummern ab. "Dort war schon alles das Top-Ereignis ausgerichtet. Es waren nur Sportler da, und wir haben uns T-Shirts vom Marathon gekauft", berichtet Jonas Werner. Noch am selben Abend in der Jugendherberge ging es an die letzten Vorbereitungen. Jeder überprüfte noch mal seine Inliner, damit ein ähnliches Szenario wie einen Tag später dem kenianischen Läufer Kipchoge nicht passieren konnte. Außerdem legten die Schüler ihre weiteren Utensilien für den Marathon bereit, wozu der Trinkgurt ebenso gehörte wie ein Beutel gefüllt mit Schonern, einem Handtuch und Energie-Riegeln.

Der nächste Morgen, der Tag des Inliner-Marathons, begann für die Gaesdoncker Teilnehmer früh am Vormittag. Schon um 8.30 Uhr gab es Frühstück. Der Wettbewerb begann allerdings erst mittags um 15.30 Uhr. Die freie Zeit bis zum Marathon nutzten die Schüler unterschiedlich. "Manche haben sich auf ihr Bett gelegt, ausgeruht oder Musik gehört. Andere sind auch noch spazieren gegangen oder in die Stadt gefahren", so mit Jost Goritsen, Amelie Schurer, Miriam Rogmans, Saskia Weyers, Miriam Hermens, Sina Stumpe und Franziska Stein weitere Schüler.

Die Aufregung stieg bei einigen in dieser Zeit ins Unermessliche. Die schlimmsten Minuten seien aber die kurz vor dem Start am Brandenburger Tor gewesen. "Wir mussten noch lange in unseren Startblöcken warten", erklären die Schüler. Zunächst durften nämlich die Profi-Inliner-Fahrer starten, ehe dann auch die Hobbyfahrer mit den Gaesdonckern loslegen durften.

Die Zeit des eigentlichen Marathons kam den Schülern die meiste Zeit recht kurzweilig vor. "Die ersten fast 20 Kilometer und die letzten fast 20 Kilometer gingen sehr schnell rum. Dazwischen gab es eine kurze Strecke, die sich sehr lang hinzog und wo es schwierig wurde", sagen die Schüler. Dies habe auch damit zusammengehangen, dass sich an diesem Teilabschnitt wenige Zuschauer befunden hätten und die Straße schwierig zu befahren gewesen sei.

Unterstützung bekamen die Gocher Marathon-Läufer ansonsten von zahlreichen mitgereisten Eltern, die mit der U-Bahn an unterschiedliche Punkte der Strecke fuhren, um die Jugendlichen gleich mehrfach anfeuern zu können. Dies habe neben der überwältigenden Stimmung in ganz Berlin auch geholfen, wie die Schüler übereinstimmend sagen. Ins Ziel kamen nach einigen allerdings nur harmlosen Stürzen und etwas mehr als 42 Kilometern alle Teilnehmer des Gaesdoncker Inliner-Sportkurses, die bei der Zieldurchfahrt ein weiteres Man ihren Gemeinschaftssinn demonstrierten: Jede Gruppe aus bis zu fünf Schülern gab sich auf den letzten Metern die Hand und überfuhr unter dem Beifall der Zuschauer gemeinsam die Ziellinie.

(pets)
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