Fußball Duell auf Augenhöhe

Fußball-NRW-Liga: Heute Abend empfängt der 1. FC Kleve den VfB Hüls (Anpfiff 19 Uhr). Eine Mannschaft, die das selbe Ziel verfolgt wie der FC: irgendwie die Klasse halten.

Klaus Täuber ist Trainer des VfB Hüls. Der Klub, der heute Abend um 19 Uhr in der Klever Volksbank-Arena antritt. Täuber hat 245 Profi-Spiele absolviert und in der Fußball-Bundesliga einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. So wurde Täuber (Jahrgang 58) mal von seinen Berufskollegen in der Bundesliga zum "Größten Klopper der Liga" gewählt. Dabei kassierte der Mann mit dem Spitznamen "der Boxer" nur eine rote Karte. Um die Gemütsverfassung des Ex-Profis muss man sich angesichts der aktuell mageren Punktausbeute des VfB Hüls keine Sorgen machen. Mit 26 Zählern auf Rang 14 und ganz dick im Abstiegsgeschäft dabei, lässt er keine Zweifel aufkommen, dass seine Mannschaft die Klasse hält: "Egal wie viele Teams absteigen. Mit dem Thema hat Hüls nichts zu tun." Man habe das immer irgendwie geschafft, so Täuber, der den 1. FC Kleve recht gut kennt. "Die habe ich schon fünfmal gesehen. Im Spiel nach vorne enorm stark", urteilt der ehemalige Schalke-Profi.

Abstieg ist kein Thema

Täuber hat das Thema Abstieg offenbar schon in die Ablage "erledigt" einsortiert. Mit dem Punktekonto des 1. FC Kleve (aktuell 33 Zähler), würde sich der Hülser Trainer wohl noch ernsthaft mit dem Aufstieg beschäftigen. Kollege Georg Kreß vom 1. FC tut dies nicht. Die fünf letzten Tabellenränge gilt es zu meiden, so der FC-Trainer. Alles, was darüber liegt, gehört für ihn in die Kategorie Planungssicherheit – Klasse gehalten.

Vor den beiden Duellen über die Feiertage – heute gegen Hüls, Ostermontag gegen SW Essen – rechnet Kreß fleißig. Heute Abend ein Sieg, und es müsste schon verdammt viel schief laufen, damit es mit dem Klassenverbleib nicht klappt. Doch sollte sich dafür etwas an der Spielweise ändern. Kleves Co-Trainer Werner Buttgereit hatte dem Team nach dem 1:1 bei Rot-Weiss Essen versucht deutlich zu machen, dass ein schmutziges 1:0 in der jetzigen Situation wichtiger sei, als ein ansehnliches Spiel ohne Ertrag. Wenn also etwa bis zum Erbrechen das Prinzip "langer Ball mit reichlich guten Wünschen hinterher" praktiziert wird und am Ende ein Erfolg steht, so ist dies durchaus im Sinne der sportlichen Leitung. Georg Kreß verspricht vor dem Duell, das zweifellos eins auf Augenhöhe ist, engagiert nach vorne zu spielen: "Wir wollen zeigen, wer hier zu Hause spielt." Ein hoher Unterhaltungswert war ohnehin nie das Problem auf dem Bresserberg.

Hüls ist offenbar ebenso ausgerichtet wie Kleve. Also offensiv. Die Vorzeichen für eine große Tore-Flatrate-Party sind demnach nicht die schlechtesten. Bereits im Hinspiel bekamen die Zuschauer beim 3:3 sechs Treffer zu sehen.

Respekt hat Kreß vor den Hülser Sportkameraden Engin Yavuzaslan, dem "Gehirn des VfB", der Torgarantie Tim Dosedahl und Marc-André Narewsky, der mit einem Schuss ausgestattet sein soll, mit man aus 50 Metern einen Ochsen umschießen kann. Der Gast freut sich zudem gerade über eine Mini-Auswärtsserie, die da lautet: Seit zwei Spielen in der Fremde nicht verloren. Ein weiterer Blick in die Statistik ist noch ergiebiger, denn der VfB Hüls hat auch seit neun Partien auf des Gegners Platz nicht gewinnen können.

Forster, der erste Kandidat

Auf Klever Seite könnte es zu einem Debüt in der Startformation kommen. Fabio Forster aus der A-Jugend des 1. FC Kleve ist der erster Nachrückkandidat, sollte Fabian Buttgereit (siehe Info-Kasten) nicht einsatzfähig sein. Ebenso wird Dominik Weber aus der 2. Mannschaft des FC den Kader des NRW-Ligisten ergänzen.

(RP)
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