Lokalsport Aus des Uedemer Volkslaufes besiegelt

Kleve · Leichtathletik: Für die Laufveranstaltung gibt es nach 15 Jahren keine Zukunft mehr. Ein Aufruf zur Unterstützung blieb erfolglos.

 Der Uedemer Volkslauf ist endgültig Geschichte.

Der Uedemer Volkslauf ist endgültig Geschichte.

Foto: Stade

Der Uedemer Volkslauf stand 2013 unter dem Motto "klein aber fein". Nun jedoch ist der Rahmen des Laufevents zu klein geworden. Was die Vereinsführung bereits seit einiger Zeit befürchtet hat, ist nun Gewissheit: "Wir müssen leider das endgültige Aus des Laufes und damit auch den Schlusspunkt des dazugehörigen Vereins offiziell verkünden", erklärt der erste Vorsitzende Markus Cyris. Grund dafür sei die zu geringe Anzahl an Helfern in der Organisation und Durchführung der Sportveranstaltung, die 2003 von sieben laufbegeisterten Uedemern ins Leben gerufen wurde und seitdem fester Bestandteil des Terminkalenders der niederrheinischen Läuferszene war.

Der diesjährige Volkslauf für Inline-Skater, Walker, Nordic-Walker, Bambinis, Schüler, Jugendliche und Erwachsene wäre der 16. gewesen und hätte am 10. Juni stattgefunden. Zu Beginn des vergangenen Monats rief der Vorstand letztmalig die Bevölkerung und andere Vereine zur Beteiligung an der Organisation der Veranstaltung im Herzen der Schustergemeinde auf. Daraufhin meldeten sich knapp 20 Personen, die am 16. Februar im Bürgerhaus Uedem zu einer Informationsveranstaltung mit dem Vereinsvorstand zusammenkamen. "Wir sind dafür sehr dankbar gewesen. Doch die Helfer wollten vor allem die Ausrichtung des Turniers am betreffenden Tag unterstützen. Nur zwei Leute waren bereit, auch die Planung in der Zeit davor zu begleiten. Die letzten Jahre aber haben uns gezeigt, dass wir deutlich mehr Helfer bräuchten, um ein solches Event durchzuführen", sagt Cyris. Aktuell hat der Verein knapp 30 Mitglieder, die jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht alle aktiv mitarbeiten können. So endet nicht nur die lange Tradition des Laufes, sondern auch die fünfjährige Amtszeit von Cyris: "Das ist auch persönlich wirklich schade. Es war sicherlich keine einfache Entscheidung. Aber zu diesem Schritt waren wir gezwungen."

Am Montag werden die Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung über das Aus informiert werden. Doch nicht nur bei den Vereinsangehörigen, sondern auch bei den Laufbegeisterten dürfte Wehmut aufkommen: "Die Teilnehmerzahlen waren eigentlich immer in einem ordentlichen Bereich. Vor einigen Jahren hatten wir noch 600 Läufer. 400 müssten es mindestens sein", sagt Cyris. Beliebt war die Veranstaltung besonders wegen seiner familiären Atmosphäre, die nicht nur zahlreiche Spitzen- und Hobbysportler, sondern viele Zuschauer lockte. "Die Altersstruktur im Orga-Team war nicht nachhaltig. Es kamen nicht genügend junge Leute nach. Ohne ein starkes Pool von Freiwilligen blieb uns keine andere Option. Schließlich sind wir keine Firma, die mit zahlreichen Mitarbeitern aufwarten kann", konstatiert Cyris, der einen Hauptgrund auch in der Veränderung der Arbeitswelt sieht: "Wenn man sieht, wie viel Leute arbeiten müssen, liegt es auf der Hand, dass für Vereinsarbeit wenig Zeit übrig bleibt."

(RP)
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