Lokalsport Auf acht Rollen die Landschaft erkunden

Kleve · Der Gocher Skater-Treff trifft sich wöchentlich, um gemeinsam etwa 20 Kilometer zu fahren. In der Vergangenheit nahmen einige Teilnehmer bereits an Wettbewerben wie dem Berlin-Marathon oder den 24 Stunden von Le Mans teil.

 Zeigt her euere Füße. Die Teilnehmer des Gocher Skatertreffs treffen sich jeden Mittwoch, um gemeinsam auf Tour zu gehen.

Zeigt her euere Füße. Die Teilnehmer des Gocher Skatertreffs treffen sich jeden Mittwoch, um gemeinsam auf Tour zu gehen.

Foto: Gottfried Evers

Um den Jahrtausendwechsel herum sah man sie ständig auf den Straßen: Menschen, die auf acht Rollen die Region erkundeten. Seit ein paar Jahren werden die aber immer weniger. In Goch wurde jedoch bereits im Jahr 2000 ein Inliner-Treff, der Gocher Skater-Treff, gegründet, der sich auch heute noch von April bis September (fast) wöchentlich trifft, um auf der Rollschuh-Variante durch die Natur zu fahren.

Gemeinsam mit Volker van Bebber kümmert sich Georg Verhalen seit mittlerweile 15 Jahren um diese Gruppe. Beide gehörten auch 2000 schon zu den Gründungsmitgliedern des Treffs. "Das war damals die hohe Zeit der Inlineskater", erklärt Verhalen, der bereits Ende der 90er Jahre mit dem Fahren auf acht Rollen begann, damals aber noch alleine für sich trainierte. Als das damalige Sportgeschäft "Sport Kade" eine Gruppe für eine Inliner-Veranstaltung suchte und sich einige Skater dafür zusammenfanden, hatten ein paar von ihnen die Idee, einen Inliner-Treff zu gründen. Das geschah dann auch im Jahr 2000. Richtig losgelegt wurde aber erst ein Jahr später.

Seither kann jeder Interessierte zum wöchentlichen Treffen kommen, wenn er Zeit und Lust hat. "Das ist ganz unverbindlich und kostenlos. Bei uns muss auch niemand Mitglied werden, weil wir kein Verein sind", erläutert Verhalen. Trotzdem nahmen in den vergangenen Jahren immer weniger Inlineskater dieses Angebot wahr. "Bei unserer ersten Fahrt fuhren 20 Leute mit. Zu Spitzenzeiten hatten wir manchmal sogar 35 Inliner, die mit uns unterwegs waren", berichtet Verhalen. Im Durchschnitt seien es ein paar Jahre lang immer 20 Teilnehmer gewesen. "Heute sind wir froh, wenn wir zweistellig sind", sagt Verhalen.

Die Gründe dafür sind vielseitig. Zum einen gelte Inlineskaten eben als Trendsportart, deren Hochzeit vorbei sei. Zum anderen sei die Inliner-Generation auch älter geworden. "Wir haben zum Beispiel welche dabei, die Eltern geworden sind und nur noch abwechselnd mitfahren können. Und viele haben auch weniger Zeit und können nicht mehr wöchentlich kommen", erklärt Verhalen. Ihm und den anderen Skatern, die regelmäßig am Treff teilnehmen, macht die Sportart aber immer noch so großen Spaß, dass sie sich bei gutem Wetter immer mittwochsabends in der Gocher Innenstadt für eine rund 20 Kilometer lange Runde durch die Region treffen. "Dabei wird immer entweder eine Eisdiele oder ein Biergarten angesteuert", so Verhalen. Auch das Gesellige soll eben nicht zu kurz kommen.

Mittlerweile gehen alle fast nur noch zum Spaß Inliner fahren. "Man sieht viel von der Natur und kann, weil man schnell unterwegs ist, eine größere Strecke zurücklegen, als wenn man joggen würde", nennt Verhalen die Vorzüge der Sportart. Einige Teilnehmer der Gruppe haben aber auch schon an Inliner-Wettbewerben in Deutschland, etwa dem Berlin Marathon, teilgenommen. Sogar das 24-Stunden-Rennen von Le Mans haben manche auf Inlinern schon bewältigt.

So auch Andrea Wientjens, die wie Bettina van Bebber bereits seit einigen Jahren dabei ist. Beide haben immer noch großen Gefallen am Fahren auf acht Rollen. "Vor allem die Gespräche mit netten Leuten sind jedes Mal wieder toll", sagt Wientjens, die als völliger Neuling zum Inliner-Treff kam. "Ich hatte zuvor noch nie auf Rollen gestanden, aber mit der Hilfe, die ich hier bekommen habe, habe ich es schnell gelernt und mittlerweile schon einige Marathons hinter mir, was ich mir vorher nie zugetraut hätte", berichtet die Sportlerin. Van Bebber hat sogar ihren Mann Volker, Mitgründer des Treffs, bei den Gocher Skatern kennen gelernt, mit dem sie mittlerweile auch eine Tochter hat. "Durch sie müssen wir uns immer abwechseln, wer mit auf Tour geht. Aber missen möchten wir diesen Treff beide nicht mehr", sagt sie. Besonders die Sommer-Tagestour, die einmal im Jahr auf dem Programm steht, gefällt ihr.

(pets)
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