Lokalsport Als Gemeinschaft zum Berlin-Marathon

Kleve · Für die Schüler der Gaesdoncker Jahrgangsstufe Q 2 steht an erster Stelle, dass alle sicher das Ziel erreichen.

Für die Schüler des Sportkurses "Inliner" am Collegium Augustinianum Gaesdonck wird es nun ernst. Gestern haben sich die 32 Schüler, zwei weitere Aktive und drei Begleiter auf die lange Reise in die deutsche Bundeshauptstadt Berlin gemacht, um dort am Samstag ab 15.30 Uhr am Berliner Inliner-Marathon teilzunehmen. Voller Vorfreude, aber auch Nervosität stiegen die insgesamt 37 Personen um etwa 14 Uhr in den Bus ein, der sie die rund 600 Kilometer bis Berlin fuhr. Die Hauptstadt erreichten sie am späten Donnerstagabend.

Vor der Abfahrt hieß es für die Jugendlichen und zwei Erwachsenen, die ebenfalls am Marathon teilnehmen werden, Abschied nehmen und noch die letzten guten Worte mit auf dem Weg zu bekommen. Dafür hatte sich sowohl Sportlehrer und Kursleiter Pawel Zalewski als auch der Sportkurs und die Mitschüler aus der Jahrgangsstufe etwas einfallen lassen. Zuerst gab Cornelius Happel, Spiritual der Gaesdonck, den Teilnehmern eine Segnung mit auf den Weg. "Lauft so, als würdet ihr die Siegtrophäe später erhalten", sagte Happel.

Weiterhin führten die Schüler aus dem Inlinerkurs einen kleinen Tanz zum Abschied auf, der auch das Thema des Kurses beinhaltete. Er demonstrierte in seinem finalen Schluss das Vorbeifahren an einer anfeuernden Menschenmenge. Sportlehrer Zalewski bestritt als Trockenübung mit Turnschuhen statt Inlinern den kurzen Weg durch die kleine Menschentraube seiner Schüler. Ein ähnliches Bild erhoffen sie sich auch in der Hauptstadt. "Wir haben uns im Internet über den Berlin-Marathon informiert", berichten die Schüler Vincent Gielessen, Robin Thyssen und Stephan Mohn. Dabei sind sie sicherlich auch auf die zahlreichen Fotos gestoßen, die von Zuschauertrauben dicht gesäumte Straßen zeigen.

Am Wochenende eines Marathons wird die Hauptstadt im wahrsten Sinne des Wortes zur Marathon-Metropole. Rund um das Brandenburger Tor, wo wenige Meter dahinter der Zieleinlauf sein wird, versammeln sich jährlich mehrere Tausend Menschen und jubeln den Teilnehmern zu. Am Samstag, dem Tag des Inliner-Marathons, sind es erfahrungsgemäß zwar etwas weniger, aber auch dieser Tag wird von zahlreichen Sportbegeisterten besucht.

Auf eine solche Kulisse freuen sich die Gaesdoncker Inliner sichtlich, steht doch auch der olympische Gedanke für sie im Vordergrund. "Wir haben das Ziel, dass es alle schaffen", erklärt Zalewski. Die gelaufene Zeit stehe dabei zunächst nicht im Vordergrund.

Auch die Schüler sehen das so. Für sie steht vor allem der Gemeinschaftsgedanke weit oben, den auch Gaesdoncks Schulleiterin Doris Mann lobt: "Das, was die Gruppe macht, ist verbunden mit einem enormen Gemeinschaftsgefühl sehr gut für die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen." Dies war auch der Grund, warum die Schule dieses Projekt bereits zum sechsten Mal betreibt.

Die Schüler freuen sich darüber. Nicht nur, dass sie die Hauptstadt besuchen können, ein paar wenige sogar zum ersten Mal. "So ein Ereignis behält man fürs ganze Leben", meint Schüler Vincent Gielessen. So langsam, kurz vor der Abfahrt, käme daher auch eine gewisse positive Anspannung auf. Immerhin hat sich der Sportkurs ein Jahr auf den Marathon vorbereitet. Zunächst mit Krafttraining, seit Dezember mit Übungen auf den Inlinern. Dazu zählte auch das Fahren im Windschatten und das Entgegennehmen von Getränken.

In den vorigen Wochen wurden die Schwachstellen nochmals besonders geübt. Die rund 42 Marathon-Kilometer werden sie in Berlin allerdings das erste Mal bewältigen. Bisher betrug die längste absolvierte Strecke rund 30 Kilometer, wobei im Training insgesamt mehr als das 30-Fache zurückgelegt wurde.

(pets)
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