Lokalsport Akpinar-Elf kommt nach der Pause aus dem Tritt

Kleve · Fußball-Landesliga: PSV Wesel-Lackhausen - 1. FC Kleve 2:2 (1:2). Tim Haal und Nedzad Dragovic treffen für Rot-Blau.

 Per Kopf sorgte Tim Haal (r.) für den 1:1-Ausgleich.

Per Kopf sorgte Tim Haal (r.) für den 1:1-Ausgleich.

Foto: Van Offern

Wegen der Gelb-Rot-Sperre seines Kapitäns Fabio Forster und eines Magen-Darm-Virus', der während der vergangenen Woche drei Klever Spieler außer Gefecht gesetzt hatte, war FC-Trainer Umut Akpinar gezwungen, seine Startformation umzubauen. Für Simon Berressen, der erst Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, komplettierte Lukas Ehrhardt auf der rechten Seite die Klever Viererkette. Die Position im defensiven Mittelfeld der Klever nahm für den gesperrten Forster Niklas Klein-Wiele ein, der damit eine Linie weiter nach hinten rückte. Seinen dadurch frei gewordenen offensiven Part füllte Jan-Luca Geurtz aus, der neu in die Stammformation rückte und neben Levon Kürkciyan die Doppelspitzebei den Rot-Blauen bildete.

Die Klever Mannschaft hatte sich noch gar nicht richtig auf das neu zusammengestellte Gebilde eingestellt, da lag sie auch schon mit 0:1 hinten. Torschütze auf Seiten des Tabellenletzten, der erst am vergangenen Mittwoch beim FSV Duisburg eine empfindliche 0:5-Niederlage einstecken musste, war Tarek Staude, der in der vergangenen Saison noch für den SV Hönnepel-Niedermörmter in der Oberliga auflief. "Wir können von Glück reden, dass wir in der Anfangsphase nicht sogar mit 0:2 in Rückstand geraten sind", sagte Georg Kreß, sportlicher Leiter des 1. FC Kleve.

Doch mit zunehmender Spieldauer bekamen die Klever die Oberhand im Mittelfeld und verstärkten den Druck auf das Weseler Tor. Die ersten Schüsse verfehlten noch den Kasten von PSV-Keeper Sebastian Kaiser, der zunächst mit dem Stellungsspiel seiner Vorderleute und deren Aggressivität gegen den Ball zufrieden sein konnte. Lohn der Klever Angriffsbemühungen war dann eine Standardsituation. Einen von der rechten Seite durch Pascal Hühner hereingegebenen Eckball drückte Tim Haal mustergültig mit dem Kopf in die Maschen.

Der 1. FC Kleve blieb weiter am Drücker, erspielte sich einige Einschussmöglichkeiten, doch bekam er den Ball zunächst kein zweites Mal im Weseler Kasten unten. Als Levon Kürkciyan auf der linken Angriffsseite auf die Reise geschickt wurde und in den Strafraum eindrang, wurde ihm unmittelbar vor dem Abschluss der Ball vom Fuß gegrätscht. Der Schiedsrichter entschied auf einen zweifelhaften Elfmeter, den Nedzad Dragovic zur Klever 2:1-Führung verwandelte.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel verpasste Hühner dann noch einmal, einen Treffer für die Rot-Blauen nachzulegen. Das war es dann aber auch mit der Klever Offensiv-Herrlichkeit. Die Weseler, die sich nach ihrem Führungstreffer bis zur Halbzeitpause in erster Linie aufs Verteidigen beschränkten, wurden nun wieder bissiger und störten den individuell ohne jeden Zweifel besser besetzten Gegner früh im Spielaufbau. Damit drehte sich das Spiel. Von diesem Zeitpunkt an stand die Klever Abwehr im Fokus des Geschehens. Den Treffer zum 2:2-Ausgleich (53.) besorgte Admir Begic, der nach einem Eckball den Ball aus kurzer Distanz über die Torlinie brachte.

Der 1. FC Kleve bemühte sich in der Folgezeit, wieder Struktur in sein Angriffsspiel zu bekommen. Doch vieles blieb Stückwerk. "Am Ende müssen wir froh sein, nicht noch einen weiteres Tor kassiert zu haben. Die Chancen dazu hatte Wesel", sagte Trainer Akpinar. "Nach der guten Einschussmöglichkeit von Pascal Hühner kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft sich das Heft aus der Hand nehmen lassen."

Mit dem Unentschieden beim PSV Wesel_lackhausen, der es mit der gestern gezeigten Einstellung noch mehreren Mannschaften in der Liga schwer machen dürfte, verloren die Klever innerhalb von nur drei Spieltagen den sechsten und siebten Punkt. Es ist für die Schwanenstädter nur ein schwacher Trost, dass sie durch das Unentschieden von Scherpenberg die Tabellenführung verteidigen konnten.

Kleves Torschütze am gestrigen Nachmittag, Tim Haal, fand nach Spielschluss keine Erklärung, weshalb seine Mannschaft von dem Erfolgsweg, den sie zu Beginn der Saison eingeschlagen hatte und danach immer breiter ausbauen konnte, abgekommen ist. Was er allerdings ziemlich genau wusste: "Wir müssen möglichst schnell wieder dreifach punkten."

1. FC Kleve: Taner - Saidov (81. Maehouat), Ehrhardt, van Brakel, Dragovic - Haal, Klein-Wiele - Hühner (85. Deckers), Terfloth - Kürkciyan, Geurtz (68. Berressen).

(RP)
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