Kleve Spielplatz für kleine und große Bürger

Kleve · Auf der Fläche der ehemaligen Skateranlage zwischen Backermatt und Rahmstraße soll ein Mehrgenerationenplatz gestaltet werden. Die Stadt stellte Planungsvarianten in der Volkshochschule vor, die mit Bürgern diskutiert wurden.

 Ines Lehbrink vom Fachbereich Planen und Bauen stellte die Entwürfe vor.

Ines Lehbrink vom Fachbereich Planen und Bauen stellte die Entwürfe vor.

Foto: van Offern

Als Kind fuhr Hannah Janßen mit ihren Eltern von Kellen auf den großen Spielplatz am Forstgarten. Er gehörte schon vor mehr als 20 Jahren zu den beliebten Zielen für junge Familien in Kleve und ist immer noch ein gefragter, attraktiver Treffpunkt. Jetzt plant Raumplanerin Janßen selbst einen Platz. Einen Platz, der nicht nur junge Familien anziehen soll, sondern die Generationen vereinen möchte: Junge und alte, kleine und große Bürger können sich dort treffen, wo einst eine Skateranlage war, die jetzt triste Asphaltfläche ist. Hier soll 2019 mit dem Bau eines Mehrgenerationenplatzes zwischen Backermatt und Rahmstraße begonnen werden.

Zusammen mit ihrer Kollegin Ines Lehbrink hat sich Janßen ans Werk gemacht. Die beiden Planerinnen vom Fachbereich 61 Planen und Bauen der Stadt Kleve haben Ideen gesammelt, sich die Topographie angeschaut, barrierefreie Zugänge gesucht und schließlich zwei alternative Pläne vorgelegt, die jetzt in der Volkshochschule (VHS) Kleve bei einer Bürgerbeteiligung diskutiert wurden. Bürgermeisterin Sonja Northing und der Technische Beigeordneter Jürgen Rauer konnten rund 60 Bürger begrüßen.

Die beiden Konzepte, die die Planerinnen vorstellten, sehen ein kleines Amphitheater mit Sitzstufen den Berg hinauf zur Arntzstraße vor, darunter ein quadratischer Platz, der beispielsweise zum Ball- oder Boulespielen genutzt werden kann. Erschlossen wird der Mehrgeneraionenplatz von der Mitte aus - ein breiter Weg, der ihn in zwei Teile teilt. Oben der Platz fürs Ballspiel, unten kleinteilig diverse Gerätschaften für Sport oder aber, in der anderen Variante, Hochbeete fürs Gärtnern. "Diese Variante bräuchte aber für die Beete Paten, die sie pflegen", sagt Janßen. Ein Beet könnte ein Matschbecken für Kinder sein. Als Spielgeräte wären eine Tischtennisplatte, ein Kicker oder ein Trampolin denkbar. Ebenso ein Picknick-Platz mit Lounge-Bänken, auf jeden Fall sollen auch diverse Sitzmöbel aufgestellt werden.

Bei den Anliegern wurde die Idee unterschiedlich aufgenommen: Die, die dort einen derartigen Platz möchten, waren angetan von der schönen Planung, von der Idee des Amphitheaters mit dem Multifunktionsplatz auf der einen Hälfte und der Kleinteiligkeit auf der anderen Seite. Als Anwohner und für den VfL-Merkur regte Ralf Daute an, auf dem Platz einen Basketballkorb aufzustellen. Daute rannte offene Türen ein. Vertreter des Vereins Essbare Stadt begrüßten Hochbeete, wo sich jung und alt beim Gärtnern treffen könnten, schön seien die Flächen, die auch vom Rollstuhl oder Rollator aus beackert werden können. Von ihnen allen bekamen Janßen und Lehbrink Applaus.

Andere Bürger lehnten einen Mehrgenerationenplatz grundsätzlich ab. Sie möchten dort lieber Anwohnerparkplätze einrichten. "Das wäre dringend nötig", sagte Anne Fuchs (Offene Klever). Bewohner der Seniorenwohnanlage "Heideberger Tor", die am Backermatt liegt und von der 17 Wohnungen auf den Platz gucken, fürchten dort Lärm und einen möglichen Treffpunkt für Drogensüchtige oder Alkoholiker, fürchten Vandalismus. Falls dort ein solcher Platz eingerichtet werde, solle die Stadt zumindest eine Kamera für die Abend- und Nachtstunden aufstellen und den Sicherheitsdienst patrouillieren zu lassen.

Ein Vorschlag, den Mehrgenerationenplatz weiter in die Wallgrabenzone auf eine dortige freie Fläche im Anschluss eines Spielplatzes zu verlegen, scheitert wohl an einem alten Friedhof unter dieser Wiesenfläche.

Nach der Vorstellung arbeiteten Bürger und Verwaltung in drei Kleingruppen Vorschläge aus, die noch in der Planung berücksichtig werden sollen. Dirk Posdena, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, erklärte, man habe in Kleve keine großen Probleme Vandalismus. "Die Themen Lärmbelastung der Anwohner und Sicherheit für die zukünftigen Nutzer sind Aspekte, die in der weiteren Planung noch einmal näher zu betrachten sind", sagt Stadtsprecher Jörg Boltersdorf.

(mgr)
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