Kleve Spatenstich für das neue Kombibad

Kleve · Seit 2012 träumt Kleve vom neuen Sternbusch-Bad, das Hallen- und Freibad zu einem großen und ganzjährig nutzbaren Familienbad vereinen soll. Jetzt war endlich der erste Spatenstich für das 20-Millionen-Euro-Projekt.

 So soll das neue Hallen- und Freibad aussehen, das nach den aktuellen Planungen 2018 fertiggestellt sein wird.

So soll das neue Hallen- und Freibad aussehen, das nach den aktuellen Planungen 2018 fertiggestellt sein wird.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Das Sternbuschbad wird für Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing historische Bedeutung haben: Als das alte Freibad das letzte Mal am Vortag der Bürgermeisterwahl zum Hundeschwimmen seine Pforten öffnete, war sie mit ihrem "Dexter" dabei - sie am Beckenrand, der Hund im Wasser. Jetzt warf sie zum ersten Mal in ihrer Amtszeit Erde in die Höh' als Zeichen des ersten Spatenstiches: Die Arbeiten am von den Stadtwerken gebauten Kombibad in Kleve haben begonnen.

Der Bau eines Schwimmbades sei heute alles andere als alltäglich, betonte Jörg Cosar als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke. "Ich freue mich, dass wir in Kleve noch ein solches Bad bauen können, während sie in anderen Kommunen geschlossen werden müssen", sagte er in seiner Rede, in der er nochmals die lange Zeit des Planens Revue passieren ließ. Eine Zeit, in der die Stadtwerke auf das Finanzamt warten mussten, weil das Land eine Auskunftssperre über Steuervorteile verhängt hatte, ohne die das Bad aber nicht hätte gebaut werden können. Dann kam 2015 grünes Licht von der Steuerbehörde und die Ausschreibung für den Generalplaner. Man fand im Büro Keinemann, GSF Planungsgesellschaft, einen Spezialisten - und der riet den Klevern, neu zu planen: Kein pures Schul- und Sportbad, sondern ein Familienbad. "Die Umplanung war eine unserer schwierigsten Entscheidungen", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Rolf Hoffmann.

Das neu geplante Bad soll sich mit seiner dunkelgrauen Fassade, den frischgrünen Gebäudeteilen und vielen Glasflächen in die Umgebung einfügen. Innen sollen Holzelemente für wohnlichen Flair sorgen. Doch nicht nur äußerlich wird das Bad attraktiv: "Wir haben auf der einen Seite das Sportbecken mit den Sprungtürmen, aber auch Bereiche und Sitznischen fürs Familienbad. Kleve bekommt ein Multifunktionsbad", erklärt Architekt Jan-Philip Keinemann und weist mit großer Geste über die Ansicht des Neubaus, die als Banner am Bauzaun hängt.

Das künftige Angebot ist breit: Es gibt einen Bereich für die ganz Kleinen und Jugendlichen, das Sportbecken mit Sprungbrettern von ein und drei Metern. Das Sportbecken genügt internen Wettkämpfen von Schulen oder Vereinen. An die Familie wiederum richtet sich das Ganzjahresbecken im Außenbereich, das direkt von der Halle schwimmend erreicht werden kann. Dieses Außenbecken wird ganzjährig von der überschüssigen Energie des Blockheizkraftwerkes erwärmt. Im Freibad bleiben drei 50-Meter-Bahnen, daneben liegt eine schneckenförmige Gegenstromanlage. Der Zehn-Meter-Sprungturm im Freibad wird abgebaut, es wird draußen neue Sprungbretter bis fünf Meter geben. Die Rutschen werden aufgearbeitet.

Für den Neubau des Hallenbades und den Umbau des Freibades müssen die Stadtwerke tief in die Tasche greifen: Rund 20 Millionen Euro sind für das Projekt eingeplant. Noch ist Cosar zuversichtlich, den Kostenrahmen einhalten zu können. Die Ergebnisse der ersten Ausschreibungen liegen unter den Kalkulationen, sagte der Klever Christdemokrat. Er freue sich nicht nur als Aufsichtsratschef ab Sommer 2018 auf das Familienbad. Denn: "Hier entsteht ein Bad für alle Bürger, ein Bad, das sich in die Natur des Sternbuschs einfügt", sagte er.

Und weil Jörg Cosar auch Vorsitzender des Kulturausschusses ist, blickte er noch auf die Klever Geschichte und auf Prinz Moritz zurück, der wohl eine Affinität zu Wasser gehabet habe: "Hier, wo das Schwimmbad ist, waren auch Fischteiche angelegt. Ich glaube, der Fürst würde das Bad begrüßen", beendete Cosar seinen historischen Exkurs.

(RP)
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