SOS-Kinderdorf baut Angebot aus Ein Quartier für die neue Klever Unterstadt

Kleve · Das SOS-Kinderdorf baut seine Angebote an der Kalkarer Straße aus. Kita-Zeiten sind von 6 bis 20 Uhr angedacht.

 Die Baustelle zum Wohnkomplex, den SOS anmieten wird.

Die Baustelle zum Wohnkomplex, den SOS anmieten wird.

Foto: mvo

Das SOS-Areal zwischen Kalkarer Straße, Kermisdahlstraße und Turmstraße entwickelt sich zum Mittelpunkt des Quartiers Unterstadt, das derzeit mit massiven Wohnbau-Vorhaben entlang der Bahnhofstraße, auf dem Union-Gelände und in den vielen Baulücken rund um den Klever Bahnhof entsteht. Die Kalkarer Straße wird Mittelpunkt für die Menschen, die hier wohnen und arbeiten oder vom Bahnhof aus zur Arbeit fahren, sie wird Mittelpunkt für Menschen, die Hilfe brauchen, wird Mittelpunkt für die, die Anschluss finden wollen. "Unser Angebot an der Kalkarer ist offen, so offen, dass alle kommen können", sagt Peter Schönrock.

Man verstehe sich als aktiver Nachbar im Quartier, sagt der Leiter des SOS-Kinderdorfes Niederrhein: "In unmittelbarer Nähe zur Hochschule Rhein-Waal, zur Post als Unterbringungsort für Geflüchtete und dem Bahnhofsviertel wollen wir mit unseren Angeboten Menschen in allen Lebenslagen unterstützen", so Schönrock. Das reicht von der Kita, die für rund 1,4 Millionen Euro bis 2019 erweitert wird über das Café als Treffpunkt bis zum dreigeschossigen Wohngebäudekomplex, den SOS angemietet hat.

Der wird, sobald er fertig ist, sechs Appartements für junge Erwachsene bieten, die zuvor stationär in Hilfen zur Erziehung betreut wurden und hier auf die Verselbständigung in Citynähe vorbereitet werden. Außerden wird es eine Wohngruppe geben, Inobhutnahmeplätze und eine Wohnung für Eltern, die ihre bei SOS betreuten Kinder besuchen wollen. Außerdem soll das neue Gebäude, dessen Bodenplatte gerade gegossen wird, Platz für Gemeinschaftsaktivitäten bieten.

Gebaut wird auch eine von Wrede-Architekten geplante Erweiterung der schicken Kindertagesstätte, das NRW-Familienzentrum "InKita". Die soll - vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stadt - ab Herbst 2018 auf fünf Gruppen ausgebaut werden. Danach soll sie ganz neue, am Arbeitleben orientierte Öffnungszeiten haben: Öffnungszeiten, von denen auch die Arbeitnehmer profitieren können, die morgens mit der Bahn weg müssen und abends zurückkommen.

"Weiter entfernt liegende Arbeitsstellen können nur bei abgesicherter Kinderbetreuung angetreten werden. Und da ist es doch besser, ein Angebot am Wohnort zu haben, als am Arbeitsort", sagt Schönrock. Man plane deshalb, das Abgebot mit dem Bezug des Kita-Neubaus von derzeit 7 bis 17 Uhr zu erweitern und morgens ab sechs zu öffnen und die Kinder bis 20 Uhr zu betreuen. "Wir wollen uns da am Bedarf orientieren - wenn man das perspektivisch betrachtet, muss man sogar über eine Übernachtbetreuung nachdenken", sagt Schönrock.

Natürlich gibt es an der Kalkarer Straße weiter die Maßnahme "Aktivierung Erziehender", die junge Mütter und Väter wieder in den Beruf führen soll, die auch Angebote zur sozialen und gesellschaftlichen teilhabe bei Spieletreffs oder Nähkursen bekommen. "Sie bekommen Struktur, Beratung und Hilfe, damit sie insbesondere bei längeren beruflichen Auszeiten auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können", sagt Schönrock.

(mgr)
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