Kleve Schwestern verlassen das Herz-Jesu-Kloster

Kleve · Schwester Judith und Schwester Marcella werden am Sonntag in Kleve verabschiedet.

. Eine rund 100-jährige Tradition geht in Kleve zu Ende: Mit dem Abschied von Schwester Judith und Schwester Marcella verlassen die letzten ,Schwestern von der göttlichen Vorsehung' die Schwanenstadt. Verabschiedet werden sie offiziell nach dem sonntäglichen Gottesdienst am 13. März.

Kurz vorher konnten sich bereits einige Bewohner in einer kleinen Feierstunde verabschieden. Teilnehmen an der Feier kann allerdings nur Schwester Judith, ihre Mitschwester Marcella ist schwer erkrankt und ist bereits in das ordenseigene Haus Loreto in Horstmar umgezogen. Dorthin wird ihr Schwester Judith folgen, um sich weiter um sie zu kümmern. "Wir wären", sagte sie vor der Feier mit den Bewohnern des Pflegeheims, "gerne noch ein paar Jahre länger hier geblieben. Aber es ist mir wichtig, Schwester Marcella nun begleiten zu können."

Seit 1891 waren die Vorsehungsschwestern Kleve aktiv. Begonnen hatte das Engagement mit einem Kindergarten, Herz-Jesu-Kloster, Mädchenheim, Lazarett und Gesellenhaus folgten. Während des Krieges wurden die Schwestern zwar evakuiert, blieben aber in der Nähe und kamen, als der Krieg zu Ende war, direkt wieder zurück nach Kleve. Da in der Kreisstadt ein Altenheim für die Vorsehungsschwestern gegründet wurde, waren in den 1970er- und 1980er-Jahren mehr als 50 Schwestern vor Ort, hat Schwester Judith bei ihren Recherchen herausgefunden. Sie engagierten sich insbesondere in der Seniorenpflege, zum Beispiel mit dem ,Essen auf Rädern' und durch Besuchsdienste. Schwester Judith kam vor 16 Jahren nach Kleve, Schwester Marcella war bereits seit 1989 vor Ort. "Für uns ist es ein Zuhause geworden", sagte Schwester Judith, "ich verbinde mit er Stadt besonders das Herz-Jesu-Kloster und die vielen Begegnungen mit den Senioren hier."

In seinen Dankesworten betonte Propst Johannes Mecking, dass die Erinnerung an das Wirken der Vorsehungsschwestern in Kleve lebendig bleiben werde. Das Wirken der Schwestern sei eine "große Bereicherung" gewesen, sagte Mecking: "Sie sind zu den Menschen gegangen, haben Trost gespendet - solche Augenblicke kann man nicht bezahlen".

Der Abschiedsgottesdienst in der Kapelle des Pflegeheims an der Hagschen Poort beginnt am morgigen Sonntag, dem 13. März, um 10.15 Uhr.

(pbm)
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