Kreis Kleve Schulrat für Förderkinder verlässt den Kreis Kleve

Kreis Kleve · Johannes Mulders wird neuer Dezernent bei der Bezirksregierung. Stelle für Nachfolger ausgeschrieben.

Johannes Mulders, Schulrat für den Bereich der Förderschulen und Fachmann für die Inklusion, verlässt den Kreis Kleve, um Dezernent in Düsseldorf zu werden. Der Pädagoge, der die Gocher Pestalozzischule leitete, bevor er ins Kreis-Schulamt wechselte, wird bei der Bezirksregierung als Dienst- und Fachaufsicht für die sonderpädagogische Lehrerausbildung an Grundschulen, Gesamtschulen, Haupt- und Realschulen zuständig sein. Die Stelle für seinen Nachfolger in Kleve ist bereits ausgeschrieben, hieß es von der Verwaltung. Frühestens zum Herbst, eher zum Winter rechnet Mulders mit dem Start des Nachfolgers.

Das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht-behinderten Kindern ist politisch gewollt und halten auch viele Eltern für sinnvoll. Es gibt aber auch noch (oder wieder) zahlreiche Erziehungsberechtigte, die nicht überzeugt davon sind, dass ihr förderbedürftiges Kind in einer Regelklasse optimal unterstützt wird. Deshalb unterhält der Kreis drei Förderschulen. "Dass wir einige Standorte schließen mussten, zählte zu den schwierigen Momenten meiner Arbeit", gibt Mulders zu. Die Neuorganisation der sonderpädagogischen Förderlandschaft sei aber im Einverständnis mit den Kommunen geschehen. Es gilt nun einmal: Wenn Schulen zu klein werden, können sie auf Dauer nicht fortbestehen. Viele beeinträchtigte Mädchen und Jungen besuchen Regelschulen, aber die Qualität dieses gemeinsamen Unterrichts ist "noch nicht ausreichend", sagt Mulders. Insbesondere fehlten qualifizierte Lehrer. "Was wir aber geschafft haben, sind Klarheit, Strukturen und die nötige Transparenz. Alle Schulleiter, Lehrer und Eltern sehen, dass wir zu wenig Sonderpädagogen haben. Aber immerhin kann jeder nachvollziehen, wohin die Stellen gehen und warum das so ist." Das System des gemeinsamen Unterrichts sei inzwischen "so weit ausgebaut, wie wir es uns personell leisten können".

Ob die Eltern eine Förder- oder Regelschule für ihr Kind wählten - da sehe er keinen Trend. "Ich finde es schön, dass wir da ein Wahlrecht haben." Die Förderschulen in Emmerich, Goch und Geldern verfügten über deutlich mehr Schüler, als es die Mindestgrößen verlangten. "Wir haben uns gesund geschrumpft", erklärt der Schulrat. Er versichert, im Kreis Kleve sehr gerne gearbeitet zu haben. Insbesondere das Schulamt sei "das beste, das ich kenne". Und Mulders war durchaus schon in mehreren beschäftigt.

(RP)
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