Niederrhein Schulalltag bis zum Abi

Niederrhein · Weil die Osterferien dieses Jahr eine Woche früher stattfinden, müssen die Abiturienten noch eine Woche Unterricht in ihre Lernphase mit einplanen. Der letzte Schultag trägt seinen Namen in diesem Jahr zu Unrecht.

Die Osterferien beginnen dieses Jahr eine Woche früher. Den meisten kann es egal sein, aber für die Abiturienten läuft dadurch einiges anders. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Abiturklausuren direkt dem Ferienende angeschlossen. Die Schüler konnten sich in den ganzen Ferien auf das Lernen konzentrieren und ihr gelerntes Wissen schnell in den Wochen danach abrufen. Die letzte Schulwoche, die meistens durch Kostümierungen und verschiedenen Mottotage gestaltet wird, konnten sie vor den Osterferien genießen und ausleben. Der letzte Schultag wurde ohne schlechtes Gewissen gefeiert, da ja noch zwei Wochen Ferien bevorstanden.

Noch mal ab in die Schule

Dieses Jahr ist das etwas anders. Für die Abiturienten heißt es: Noch mal ab in die Schule nach den Ferien. Kann aus diesem Grund die letzte, besondere, etwas andere Schulwoche nicht stattfinden? "Wir verlegen die letzte Schulwoche vor die Ferien. Ich finde das blöd, denn dann feiert man freitags vor den Ferien den letzten Schultag, obwohl man nach den Ferien nochmal für eine Woche in der Schule sitzt", sagt Dominique Boers, Abiturientin am Kevelaerer Gymnasium.

"Nach den Ferien will aber auch kaum jemand noch feiern, denn dann steht die erste Klausur unmittelbar bevor. Wir haben bis Freitag Schule, und Montag wird Deutsch geschrieben", klagt die 20-Jährige. Niemand könne sagen, dass diese Woche geeignet ist, um Fragen und Unklarheiten zu klären. "Wer sich da noch unsicher ist, versteht es fünf Tage vor den Klausuren auch nicht mehr." Felix Helpenstein, ebenfalls Abiturient in Kevelaer, stimmt zu: "Wir müssen so viel auswendig lernen, es ist einfach sinnlos, zwischen Lernphase und Klausuren noch eine Woche Unterricht zu haben." Chemie- und Mathematiklehrerin Marie-Luise Müller nutzt die Woche nach den Ferien, um mit einem Schüler, der Chemie als Abiturfach gewählt hat, eine Prüfung zu simulieren. "Ich finde, man hätte den Schülern diese Woche auch noch frei geben können", sagt die erfahrene Lehrerin.

So sehen das auch mehrere Abiturienten des Straelener Gymnasiums. "Wir haben die Mottowoche trotzdem in der ,wirklichen' letzten Woche angesetzt. Es ist blöd, dass diese Woche jetzt so kurz vor den Abiturklausuren liegt. Die Feier am letzten Schultag wird bestimmt nicht so groß ausfallen, weil es Montag ja schon für viele mit Deutsch los geht", ist sich Annika Seebauer sicher. Kai Hornig, Englisch-Leistungskurs-Lehrer in Straelen, hält jedoch dagegen: " Wir brauchen diese Woche noch, um mit der Wiederholung des Stoffes durchzukommen."

Im nächsten Jahr haben die Schüler übrigens mehr Glück: Direkt nach den Osterferien werden die ersten Abiklausuren geschrieben.

(RP)
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