Bedburg-Hau Schüler sammeln Geld mit Crowdfunding

Bedburg-Hau · Die Kinder der 4b der St. Antonius-Grundschule Hau haben einen großen Wunsch: eine Projektwoche mit dem Theater mini-art. Doch das kostet viel Geld. Über das Internet suchen sie deshalb nach Sponsoren und haben sich viel einfallen lassen.

 Sie wollen doch nur spielen: Die Klasse 4b der St. Antonius-Grundschule in Bedburg-Hau wollen ein Theaterstück mit mini-art aufführen und benötigen dafür finanzielle Unterstützung.

Sie wollen doch nur spielen: Die Klasse 4b der St. Antonius-Grundschule in Bedburg-Hau wollen ein Theaterstück mit mini-art aufführen und benötigen dafür finanzielle Unterstützung.

Foto: Evers

"Ich bin schon traurig, dass die Grundschule bald vorbei ist. Aber ich freue mich auch auf ein neues Abenteuer", erzählt die Viertklässlerin Fe-Sophie mit großem Ernst. Noch gut acht Monate sind die Schüler der Klasse 4b der St. Antonius-Grundschule in Bedburg-Hau zusammen, danach geht es für sie auf die verschiedenen weiterführende Schulen - viele Wege werden sich dann trennen. Zum Abschluss ihrer Grundschulzeit haben die Kinder noch ein großes Ziel: Sie wollen gemeinsam ein Theaterstück einstudieren, und zwar während einer Projektwoche mit dem Kinder- und Jugendtheater mini art. "Andere Viertklässler haben das schon gemacht. Und das war echt toll", erzählt Kian. Doch die Projektwoche kostet 2500 Euro - viel Geld für die Grundschüler. "Unsere Klassenkasse gibt das nicht her", sagt Klassenlehrerin Sabrina Verhoeven.

Aus diesem Grund gehen die 26 Grundschüler, ihre Eltern und die Lehrer der St. Antonius-Grundschule einen ungewöhnlichen Weg: Über das Internet suchen sie nach möglichst vielen Menschen, die das Projekt auch mit kleinen Summen unterstützen. Wer fünf Euro spendet, bekommt im Gegenzug eine Eintrittskarte für die Theatervorstellung. Durch die hohe Anzahl der Spender können so auch größere Projekte finanziert werden. Crowdfunding - von englisch "crowd" für "(Menschen)-Menge", und "funding" für "Finanzierung" - nennt sich dieses relativ neue Finanzierungsmodell, es ist für eine wachsende Zahl von Vereinen in der Region von Interesse. Mit Erfolg, wie sich an dem Beispiel der Viertklässler zeigt. Bislang kamen rund 1900 Euro an Spenden zusammen, und noch haben die Viertklässler der St. Antonius-Grundschule über zwei Monate Zeit, um die fehlenden 600 Euro zusammenzubekommen.

"Wir schauen jeden Tag nach, wie viel Geld schon gespendet wurde", erzählt Klassenlehrerin Sabrina Verhoeven. Über das Whiteboard in der Klasse besucht die Lehrerin gemeinsam mit den Kindern die Crowdfunding-Plattform unter der Adresse "www.volksbank-kleverland.viele-schaffen-mehr.de", die von der Volksbank Kleverland betrieben wird. Das Besondere bei dieser Plattform: Für jeden Unterstützer, der mindestens fünf Euro spendet, gibt die Volksbank zehn Euro dazu - mit bis zu 1000 Euro beteiligt sie sich an einem Vorhaben. Ausschließlich gemeinnützige Vereine und Einrichtungen können sich auf der Plattform ihre Projekte vorstellen. "Es ist noch Geld im Spendentopf. Neue Projekte sind also sehr willkommen", erklärt Alfi Niklas von der Volksbank.

Der Förderverein der St. Antonius-Grundschule reichte unter dem Namen "Kinder stark machen" das Projekt ein. Um den Inhalt der Seite kümmerten sich die Schüler zusammen mit Eltern und Lehrer - und haben sich dabei einiges einfallen lassen. "Wir haben uns ein Lied ausgedacht", erzählt Lina stolz. Zu der Musik des Disco-Klassikers "YMCA" singen die Schüler, warum man ihr Projekt unterstützen sollte. Eltern haben das gefilmt und das Video auf der Plattform hochgeladen. Um auf ihr Projekt aufmerksam zu machen, haben Eltern und Kinder Flyer gebastelt. Und die Schüler haben sogar eine Pressekonferenz veranstaltet. "Dadurch lernen die Schüler ganz viel", erklärt Klassenlehrerin Verhoeven.

www.volksbank-kleverland.viele-schaffen-mehr.de/ksm

(RP)
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