Ulrich Falk "Schüler haben viele Möglichkeiten"

Kleve · Ulrich Falk, Leiter der neuen Euregio-Realschule, betont die Chancen für den Übergang in weiterführende Schulformen.

 Freut sich auf den Start: Schulleiter Ulrich Falk.

Freut sich auf den Start: Schulleiter Ulrich Falk.

Foto: Gottfried Evers

Kranenburg In der heißen Phase des Anmeldeverfahrens steigt in Kranenburg die Spannung: Wie viele Schüler werden sich für die Euregio-Realschule entscheiden, können im ersten Jahrgang der neuen deutsch-niederländischen Schule eine oder zwei Klassen gebildet werden? Schulleiter Ulrich Falk will noch keine Zahlen nennen. Im Gespräch mit Maria van de Sand, äußert er sich zu dem neuen Schulmodell.

Die Euregio-Realschule hatte zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Wie kann man sich eine solche Veranstaltung in einer Schule vorstellen, die noch ganz ohne Schüler auskommt?

Ulrich Falk Das war in der Tat etwas Besonderes. Gemeinsam mit den örtlichen Vereinen konnten wir ein interessantes Programm anbieten. Neben sportlichen Aktivitäten wurde auch musiziert. Natürlich durfte auch ein kreativer Probeunterricht nicht fehlen, den mein niederländischer Kollege, Horst Baranowski, gestaltete.

Das klingt nach einem guten Konzept. Ein Vorgeschmack auf den späteren Betrieb?

Falk Sicherlich werden wir auch, nachdem wir an den Start gegangen sind, den engen Kontakt zu den hiesigen Vereinen weiterführen. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Für unser Ganztagsangebot kann das nur ein Vorteil sein.

Apropos Vorteil - können Sie welche nennen, die für Kranenburger Eltern und Schüler mit dem neuen Schulmodell verbunden sind?

Falk Zunächst einmal der Standort, also die direkte Nähe zu den Kranenburger Familien, zum Anderen die Klassengröße. Maximal 26 Schüler werden an der Euregio-Realschule eine Klasse besuchen. In Kranenburg starten wir mit einer oder zwei Klassen, während an den Klever Schulen Anmeldezahlen im Bereich von 120 bis 160 Schülern pro Jahrgang üblich sind. Den Kindern, die aus den kleinen Kranenburger Grundschulen zu uns wechseln, wird der Übergang in die weiterführende Schule damit erleichtert.

Überschaubar und nah, doch was versprechen Sie sich - sowie Eltern und Schüler - von dem bisher einzigartigen deutsch-niederländischen Konzept, das die Schulabschlüsse beider Länder abdecken wird?

Falk In dieser Schulform bleibt die Fremdsprache eigentlich keine Fremdsprache mehr. Der Erstsprachenerwerb findet in den Beziehungen zu Mitschülern, Eltern und Lehrern statt. Den Schulabgängern stehen nach ihrem Abschluss viele berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden offen.

Aber kann die Bilingualität für Schüler nicht auch eine Hürde darstellen? Und was entgegnen Sie Eltern, die sich mit den Schulgebühren an einer Privatschule nicht anfreunden können?

Falk Viele Kranenburger Kinder werden an den Grundschulen bereits im Unterricht auf die niederländische Sprache vorbereitet. Auch an der St. Georg Grundschule Nütterden besteht im Nachmittagsbereich ein solches Sprachangebot. In den Niederlanden sind private Träger an Schulen schon weit verbreitet. Die Elternbeiträge der Euregio-Realschule werden sozial gestaffelt und bewegen sich mit einem Minimum von 25 Euro pro Monat in einem tragbaren Rahmen. Zudem können Eltern diese steuerlich geltend machen.

Bekommen die Familien für das investierte Geld auch im Hinblick auf Gebäude und Ausstattung der Schule etwas geboten?

Falk Die Räumlichkeiten der ehemaligen Hanna-Heiber-Schule bieten sehr gute Möglichkeiten. Produktions- und Lehrküche, ein Fotolabor, Werkräume mit Maschinenpark und Bücherlager sind bereits vorhanden. Es gibt helle Klassenräume. Für die Lehrkräfte planen wir anstatt eines Riesen-Lehrerzimmers drei kleine Lehrerstationen mit persönlichen Arbeitsplätzen ein. Die Außenfassade wird im Laufe der Zeit noch energetisch saniert werden müssen, die Sanierung der Sporthalle ist jedoch bereits abgeschlossen.

Verraten Sie uns noch etwas zu Ihrer Person?

Falk Ich bin verheiratet und habe drei Töchter im Alter zwischen zehn bis 18 Jahren. Gebürtig komme ich aus Hannover, aber ich lebe gefühlt schon eine Ewigkeit in Kleve, wo ich nach meinem Studium in Bayern auch das Referendariat absolvierte.

In Düsseldorf haben Sie als stellvertretender Schulleiter eines Privatgymnasiums bei der Gründung einer Schule bereits Erfahrung gesammelt. Beste Voraussetzungen für den Start als Schulleiter der Euregio-Realschule?

Falk Hier geht es um eine Schule und ein gutes Konzept, das dahinter steckt, und dazu sage ich Eltern und Kindern: Welkom!

Hinweis: Der nächste Elterninformationsabend findet am Mittwoch, 27. Januar, ab 19 Uhr, in der Euregio-Realschule Kranenburg, Galgensteeg 21 - 23, statt.

(RP)
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