Kleve Schrottreifer Laster auf Weg zu Baustelle gestoppt

Kleve · Beamte des Verkehrsdienstes haben einen Kleintransporter eines Bauunternehmens aus Bulgarien angehalten. Dabei fiel sofort auf, dass nicht nur der hintere Gurt, sondern auch die Rücksitzlehne fehlte. Dennoch saß ein Mann völlig ungesichert auf der Rückbank.

 Ein Blick ins Innere des Fahrzeugs.

Ein Blick ins Innere des Fahrzeugs.

Foto: polizei

Lediglich die Metallstreben, die das Polster hätten stützen sollen, waren vorhanden - und hätten sich bei einem Unfall vermutlich in die Körper der Insassen bohren können. Neben starken Durchrostungen an tragenden Teilen war auch die Lenkung nicht voll funktionsfähig. Arbeitsmittel wie ein schwerer Handwerkskoffer und grobe Stiefel lagen ungesichert auf dem Boden des Innenraums herum und hätten bei einer Weiterfahrt ebenfalls gefährlich werden können.

Polizeisprecherin Manuela Schmickler: "Der Dekra-Prüfer hat für die Auflistung der Mängel alleine zwei Din-A-4-Seiten benötigt. Er sagte uns, dass er während seiner 20-jährigen Tätigkeit in der Fahrzeugüberwachung so einen Fall noch nie gehabt hätte." Unter anderem wurde der Auspuff nur mit einem Draht gehalten, den hinteren Scheibenwischer fixierte ein Band. "Der Fachmann fragt sich, wie der Wagen die Strecke von etwa 1700 Kilometern überhaupt durchhalten konnte", erzählt Schmickler. Die Insassen gehörten zu einem Bautrupp, der auf dem Weg zu einem Auftrag war. Jetzt gibt es eine Anzeige.

"Der Fahrer musste auch eine Sicherheitsleistung hinterlegen. Wenn die Staatsanwaltschaft nicht anders entscheidet, dürfte es auch ein Gerichtsverfahren geben", so das Fazit der Kreis Klever Polizeisprecherin.

(nik)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort