Kleve Schlechte Noten für Klever Sportstätten

Kleve · Bei der Zukunftswerkstatt der Rheinischen Post und der Volksbank Kleverland ging es um die Frage, wie man auch im kommenden Jahr fit bleiben kann. Die Stadt müsse mehr für ihre Sportanlagen tun, waren sich die Experten einig.

 Sportlich ging es dieses Mal bei der Zukunftswerkstatt zu. Die Teilnehmer diskutierten darüber, welche Möglichkeiten die Klever haben, sich durch Bewegung fit zu halten.

Sportlich ging es dieses Mal bei der Zukunftswerkstatt zu. Die Teilnehmer diskutierten darüber, welche Möglichkeiten die Klever haben, sich durch Bewegung fit zu halten.

Foto: Gottfried Evers

Die guten Vorsätze fürs neue Jahr sind längst gemacht. Nun müssen sie nur noch umgesetzt werden. Wie das gelingen kann, darüber diskutierten die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt.

Darüber, dass am Ende jeder selbst Engagement zeigen und aktiv werden muss, waren sich die Experten einig. Aber, so die einhellige Meinung, auch die Kommunen hätten ihren Teil dazu beizutragen, indem sie Sportstätten bereit stellen beziehungsweise die bestehenden in einem guten Zustand erhalten. "Unsere Sportstätten müssen ausgebaut werden. Wir haben zu wenige Politiker, die Verständnis dafür haben und sich dafür einsetzen", sagte Hans Geurts, ehemaliger Bürgermeister von Bedburg-Hau. Dr. Wolfgang Holtzhausen, Facharzt für innere Medizin, ging noch einen Schritt weiter: "Die Sportanlagen sind ungepflegt." Sportunterricht habe an den Schulen keinen großen Stellenwert mehr. "Der läuft in der dritten und vierten Stunde. Wer will denn da schwitzen?", sagte Holtzhausen.

Prof. Dr. Robert Renner von der Fakultät Life Sciences der Hochschule Rhein-Waal kann nicht nachvollziehen, warum seine Bildungseinrichtung nicht über eine Sporthalle verfügt. Auch er bekräftigt: "Wir haben kaum Sportstätten, die in einem guten Zustand sind."

Prof. Dr. Stefan Schuster, als Kardiologe Chefarzt am St.-Antonius-Hospital in Kleve, brachte den Vorschlag ins Spiel, Vereine und die Stadt sollten ihre Anlagen bei Dunkelheit beleuchten und Freizeitsportlern den Zugang gewähren. Ein positives Beispiel sei die Joseph-Beuys-Allee rund um den Prinz-Moritz-Kanal. Der Rundweg ist seit einiger Zeit beleuchtet. Schuster: "Dort drängen sich die Jogger". Der leidenschaftliche Läufer Hans Geurts berichtete von den Niederlanden, wo Sportplätze auch spät noch beleuchtet seien. "Dort wird deswegen auch viel mehr Sport getrieben", sagte Geurts. Schuster pflichtete ihm bei: "Die Vereine müssen sich auch den Freizeitsportlern öffnen. Es sollte Flutlicht für alle geben."

Einig waren sich die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt auch darin, dass die Begeisterung für sportliche Betätigung bereits früh geweckt werden müsse. Patrick Prehn, Geschäftsführer der Kuwo GmbH Allround Sports in Kleve, appellierte an alle Eltern, ihre Sprösslinge nicht bis zur Schule mit dem Auto zu fahren. "Bewegung muss man lernen", sagte Prehn. Holtzhause bestätigte, dass gerade die Bewegung im Alltag wichtig sei. "Der Dackel auf Rezept würde uns vieles ersparen", sagte der Arzt mit einem Schmunzeln und spielte damit auf seine Beobachtung an, dass Hundebesitzer aufgrund ihrer tägliche Gassi-Runden oft bei guter Gesundheit seien.

Walter Opolka, 2. Vorsitzender des Sportvereins VfL Merkur, kritisierte, dass die Belastung für die Schüler oft zu groß sei. "Wenn die Schule bis 16 Uhr dauert, hat man keine Lust mehr auf Sport." Wer sich nicht gut alleine motivieren könne, für den sei Sport in der Gruppe am besten. Opolka warb für die "Trimm-Dich-Gruppe" von VFL Merkur, die jeden Dienstagabend Zirkeltraining betreibt. Regelmäßiges Training sei sinnvoll, bestätigte Orthopäde Dr. Wolfram Althoff, gerade bei Rückenschmerzen. "Leider ist die Abbrecherrate hoch und die meisten landen nach einem Jahr wieder in meiner Praxis."

(RP)
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