Kleve-Materborn Ratskrug für ganze Generation gesichert

Kleve-Materborn · Investor Bernd Zevens wurde mit Applaus auf der Bürgerversammlung des CDU-Ortsverbandes von den Materbornern begrüßt. Zusatzapplaus für die Zusage, die Dorfkneipe langfristig zu verpachten. Baupläne wurden vorgestellt.

 Der neue Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Dominik Feyen (stehend) begrüßte die Materborner bei der Bürgerversammlung. Applaus gab's für Investor Bernd Zevens (Erster von rechts), der den Ratskrug gekauft hat.

Der neue Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Dominik Feyen (stehend) begrüßte die Materborner bei der Bürgerversammlung. Applaus gab's für Investor Bernd Zevens (Erster von rechts), der den Ratskrug gekauft hat.

Foto: Gottfried Evers

Applaus und Bravo-Rufe für den Retter des "Ratskrugs". Bei der Bürgerversammlung der CDU zu den neuen Bebauungsplänen in Materborn in der Gaststätte "Treffpunkt" neben der Siegfried-Kampfbahn hatte Kleves Investor Bernd Zevens ein Heimspiel. Vor allem, weil er mit dem Ankauf des Hauses "Ratskrug" die Mitte des Dorfes gewahrt hat. Die Kneipe soll nicht abgerissen, sondern weiter betrieben werden, sie soll weiterhin auch Mittelpunkt für die vor allem bei Jugendlichen als "Kult" geltende Kirmes sein können.

Letzte Bedenken am Fortbestand der Gaststätte wischte der Klever Unternehmer an dem Abend vom Tisch: Er habe inzwischen mehr als ein halbes Dutzend Bewerber, die die Gaststätte pachten möchten, sagte Zevens. Er sei Willens, die Pacht auf "20 bis 30 Jahre" auszulegen. Kommt ein solcher Vertrag zustande, wäre der Traditions-Gasthof für eine ganze Generation gesichert. Zevens versicherte, er glaube nicht, dass es ein Problem gebe, das auch in die Tat umzusetzen und einen verlässlichen Mieter zu finden. Auch hier wieder Applaus von den Bürgern in der Versammlung.

Der Ortsverband der Materborner CDU hatte zur Bürgerversammlung eingeladen, und der kleine Saal füllte sich, bald mussten Stühle hinzugestellt werden. Schließlich ging es, auch wenn das Thema "Ratskrug" gelöst scheint, um künftige Baugebiete rund um den Dorfkern. Nach langer Begrüßungs-Rede vom neuen CDU-Ortsverbands-Vorsitzenden Dominik Feyen stellte CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing diese Pläne vor. Er war für den erkrankten Vorsitzenden des Bauausschusses der Stadt Kleve, Alois Hermanns (CDU), nach Materborn gekommen. Sein Appell an die Bürger in ganz Kleve: "Wenden Sie sich an die Ratsvertreter oder an mich als Fraktionschef, wenn Sie Bedenken beispielsweise in Bauangelegenheiten haben. Wir nehmen ihre Anregungen mit in den Rat! Mit der neuen Fraktion hat sich eben einiges geändert", begegnete er Einwürfen aus der Versammlung, dies in der Vergangenheit vermisst zu haben - hier wurde auf die lange Diskussion um den Lebenshilfe-Bau verwiesen.

Gebing teilte mit, dass die Politik den von der Verwaltung vorgestellten Bebauungsplan für die Braustraße in Materborn geändert hat: "Auch wenn es keine direkten Einwendungen gegen den Plan gab - wir fanden die Baufelder auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei zu groß und haben dort jetzt zwei Baufelder statt eines großen Riegels", erklärte Gebing anhand der Pläne, die in der Gaststätte aufgestellt waren. Auf Nachfrage aus dem Publikum, wie dort für die rund 30 Stellplätze für die über 20 Wohnungen nachgewiesen werden sollen, erklärte der CDU-Fraktionschef, dass da wohl eine Tiefgarage gebaut werden müsse. Die Anregung der Anwohner, dazu das Untergeschoss notfalls auch größer als das Baufeld zu genehmigen, will Gebing noch einbringen - auch wenn der Plan verabschiedet ist.

Die Umgebung vom Ratskrug soll künftig zweigeschossig bebaut werden dürfen, sagt der künftige Bebauungsplan. Dieser Pan sei eine Diskussionsgrundlage und ändere nichts an der bestehenden Bebauung: "Da gilt Bestandsschutz", sagt Gebing. Bei Bedarf soll auch eine bauliche Erweiterung der bestehenden Gaststätte möglich sein. Josef Michels aus Materbon mahnte an, dass diese Änderungen bei Bedarf dann auch zügig vom Amt genehmigt werden müssten, schließlich gelte es, den Gasthof in der Mitte des Ortes gegenüber der Kirche zu wahren.

Gewerbe soll auch künftig nur im Bereich des Gasthofes möglich sein. Der Rest ist allgemeines Wohngebiet, dort darf kein Gewerbe geführt werden. Hier kamen aus der Versammlung vor allem Anregungen, auf die Gebäudehöhen zu achten. Zu oft zeige die Erfahrung, dass aus zwei Geschossen per Staffelgeschoss eine optische Dreigeschossigkeit werde.

Dem Einwurf von Anne Fuchs (OK), dass die Stadt den Gasthof unter Denkmalschutz stellen solle, begegnete Gebing mit der Feststellung, dass dies allein das Amt für Denkmalschutz in Brauweiler könne. Einen Plan für den Bereich Hauptschule/Mehrzweckhalle gebe es derzeit nicht. Die Stadt konzentriere sich vor allem auf die Erneuerung ihrer Schulen, hieß es.

(RP)
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