Kleve Rathaus-Müll kommt unter die Erde

Kleve · Beigeordneter Jürgen Rauer legte neue Pläne zur Rathausumgebung vor. Die Müllcontainer sollen versenkt werden, die Fahrradständer werden verlegt. Der Platz vor der alten Sakristei der Minoritenkirche wird so aufgewertet.

 Wenn das Rathaus fertig ist, soll auch die Außengestaltung fertig sein. Die Fragen zum Durchgang neben der Scala (hinten orange) wurden diskutiert.

Wenn das Rathaus fertig ist, soll auch die Außengestaltung fertig sein. Die Fragen zum Durchgang neben der Scala (hinten orange) wurden diskutiert.

Foto: Graupner

Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer stellte im Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung die neu ausgearbeiteten Varianten für den Durchgang zwischen alter Scala (Edeka Drunkemühle) und neuem Rathaus vor. Danach werden die Müll-Container des Rathauses unter die Erde gestellt. Überirdisch sind dann nur noch "Einwurfschächte" (so Rauer) zu sehen, die etwa 50 mal 50 Zentimeter groß und tischhoch sind. Die werden entweder neben dem künftigen Ratssaal unmittelbar vor den Fahrradständern in die Erde versenkt oder ein Stück weiter auf dem Platz vor der Sakristei, die mit ihren alten gotischen Fenstern ein Stück Mittelalter ins Hier und Jetzt gerettet hat.

Hintergrund: Zusammen mit der dort stehenden Blutbuche entsteht nach dem Umbau des Rathauses unmittelbar hinter der Minoritenkirche ein schöner Platz, der auch entsprechend gewürdigt werden sollte, wie sich alle Politiker einig waren. Ursprünglich sollten auf diesem Platz die Raucherecke für die städtischen Mitarbeiter, die Müllcontainer und die Fahrräder platziert werden. Dagegen hatte sich die Politik unisono ausgesprochen und neue Pläne gefordert, die die Stadt jetzt vorlegte. Die Diskussion zeigt auch, dass eine Lösung zur Scala nicht weniger drängt, als die zum Minoritenplatz.

Die Müllcontainer werden als Ganzes in der Erde versenkt und sind begehbar. Überirdisch sieht man dann nur noch die Einwurfschächte, die auch verschlossen sein sollen, damit kein fremder Abfall dort entsorgt wird. Der meiste Müll sei Papiermüll, es folgen Plastikabfälle und eine vergleichsweise geringe Menge Restmüll, so Rauer. Die Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) werden für die unterirdische Anlage allerdings ein neues Fahrzeug anschaffen müssen, um die Container aus der "Grube" zu holen, wie Rauer am Rande des Ausschusses erklärte. Das käme aber sowohl den Stadtplanern als auch den USK entgegen, so der Technische Beigeordnete. Denn diese unterirdischen Container mit ihren Einwurfschächten seien auch eine Möglichkeit, im Mehrfamilienwohnbau die Frage nach den Mülltonnen zu lösen. Wenn die USK dieses Gefährt haben, wird der Einbau solcher Container auch in Kleve künftig möglich sein. "Das ist besser, als die großen Müllcontainer draußen stehen zu haben", sagt der Technische Beigeordnete. Die Ständer für 27 Fahrräder sollen zunächst provisorisch längs neben den neuen Ratssaal kommen, die Raucherecke zwischen Ratssaal und dem alten Bauteil des Rathauses neben der Minoritenkirche als Glasdach.

Die Politik begrüßte die Planung, Clemens Giesen (Offene Klever) schlug vor, die Tonnen neben den Ratssaal zu stellen, um den schönen Platz frei zu halten. Fahrradständer gehörten inzwischen zum Bild moderner Städte, sagte Giesen.

FDP-Fraktionschef Daniel Rütter sieht die Planung nach wie vor kritisch. Der Durchgang zwischen Rathaus und Scala sei künftig die Vorderseite des Rathauses und ein wichtiger Teil des unterstädtischen "Rundlaufs". "Das ist die künftige Hauptseite des Rathauses zum Minoritenplatz", sagte Rütter.

Grünen-Fraktionschefin Hedwig Meyer-Wilmes begrüßte unter Vorbehalt die Lösung. Sie könne sich diese Behälter nur hässlich vorstellen und verlangte für die Bauausschuss-Sitzung Fotos. Dort soll die Gestaltung nach von der CDU beantragter Fraktionsberatung dann auch empfohlen werden.

(RP)
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