Kreis Kleve Pro Humanität wird 15 Jahre

Kreis Kleve · Die am Niederrhein gegründete Aktion nutzt das Jubiläum, um sich bei den Spendern zu bedanken. Drei Millionen Euro flossen in die afrikanischen Hilfsprojekte. Neue Mitglieder konnten aufgenommen werden.

Die ersten zarten Schritte in der Afrika-Hilfe machten Dr. Elke Kleuren-Schryvers und ihr Mann Herbert, der 2006 starb, seit 1993 unter dem Dach des Komitee Cap Anamur. In diesem Jahr kann die von ihnen gegründete Aktion pro Humanität ihr 15-jähriges Bestehen feiern und ist mit festem Schritt auf dem Weg in die Zukunft.

Krankenhaus und Waisenhäuser

Für Kleuren-Schryvers und ihre Mitstreiter ist dies vor allem ein Grund Dank zu sagen: "15 Jahre pro Humanität sind zunächst mal 15 Jahre Spender-Bewegung". Diese — primär vom Niederrhein stammenden Spender — hätten in der Zeit ein "humanitäres Investment" von sicher drei Millionen Euro getätigt. Daraus sind ein Krankenhaus, drei Waisenhäuser, eine Kinderkrippe, mehrere Schulen, ein Aids-Diagnostik- und Therapieprojekt, ein Mikrokredit- sowie ein Schülerhilfeprojekt realisiert worden.

Auf das Mikrokreditprojekt sei die Aktion besonders stolz sagt Kleuren-Schryvers. Dabei werden Frauen zinsfreie Kredite von 15 bis 50 Euro zur Verfügung gestellt, mit denen diese dann kleine mittelständische Unternehmen aufbauen. Lediglich vier Prozent von diesen Frauen, zahlten die Kredite nicht zurück — weil sie krank würden oder stürben. Mit den Krediten werden die Frauen nicht nur selbstständig, sondern sind auch in der Lage ihre eigenen Familien zu ernähren. Und das passt gut in das Hilfe zur Selbsthilfe-Konzept der nicht staatlichen Hilfsorganisation.

Neben allen anderen Problemen steht der Kampf gegen Malaria auch nach 15 Jahren noch auf der Aufgabenliste der Aktion pro Humanität. Vornehmlich gegen die Blutarmut, die wiederkehrende Malaria-Infektionen bei Kindern auslöst, wurden im vergangenen Jahr 986 Leben rettende Bluttransfusionen verabreicht. Und aktuell wird mit der Einrichtung eines Blutspendedienstes nach deutschem Vorbild ein nächster Schritt in Sachen Hilfe gemacht.

Aber auch am Niederrhein tut sich nach 15 Jahren immer noch etwas. Antenne Niederrhein-Chef Tommy Bollmann, Pfarrer Theo Kröll und der Unternehmer Heinz Seitz aus Bedburg-Hau sind dem ehrenamtlichen Team der Aktion neu beigetreten. "Erst wenn man andere Menschen froh und glücklich macht, wird man es auch selbst", erklärt Seitz seine Beweggründe.

Wasser für 250 000 Menschen

Der Unternehmer hatte sich bei der letzten Afrikareise der Aktion selbst ein Bild von der Situation in Benin und jüngst auch Nigeria machen können. Dort ist pro Humanität seit 2006 im Einsatz und baut unter anderem Brunnen. Sieben Brunnen sind bereits entstanden, in diesem Jahr folgen von den Spendengeldern fünf weitere, die dann insgesamt 250 000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.

(RP)
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