Kleve Prinz Andreas ist grenzenlos und überall

Kleve · Das künftige Karnevalsoberhaupt lebt in Kleve, arbeitet in Nimwegen und liebt Skandinavien sowie den Karneval. Am kommenden Samstag wird er in der Stadthalle proklamiert. Prinz Helmut der Sportliche wird verabschiedet.

 "Prinz Andreas, der Grenzenlose" freut sich mit dem Narrenvolk: Am nächsten Samstag wird er proklamiert.

"Prinz Andreas, der Grenzenlose" freut sich mit dem Narrenvolk: Am nächsten Samstag wird er proklamiert.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Dass sie Stimmung machen können, hat die Garde des künftigen Klever Prinzen Andreas Braam am Samstagabend in der Materborner Mehrzweckhalle bereits bewiesen. Prächtig gelaunt und mit einem Strahlen im Gesicht zog er angeführt von seiner musikalischen Begleitung, den Musikfreunden PriGa 03 Kleve, in den Saal ein. Sein Motto für die kommende Karnevalssession: Grenzenlos und überall, das ist unter Karneval. "Denn Karneval ist vielfältig und auch grenzenlos", begründet "Prinz Andreas, der Grenzenlose", wie er bis zum Aschermittwoch heißen wird, die Wahl.

Grenzenlos beschreibt allerdings auch den Prinzen in Spe sehr gut. Aufgewachsen in Kleve besuchte er die Karl-Leisner Grundschule und legte im Jahr 2001 das Abitur am Freiherr-vom-Stein Gymnasium ab. Nach seinem Zivildienst bei den Rheinischen Kliniken in Bedburg-Hau studierte der Bruder von zwei älteren Schwestern von 2002 bis 2006 internationales und europäisches Recht im niederländischen Nimwegen und im schwedischen Stockholm. In seinem Auslandssemester in Schweden wuchs bei ihm auch die Liebe zu den skandinavischen Ländern heran, wo der passionierte Koch und Whiskey-Liebhaber bis heute gerne seine Urlaube verbringt. Beruflich hat er anschließend fünf Jahre bei der Bayer AG verbracht, ehe Braam 2011 zum Max-Planck-Institut nach Nimwegen wechselte und dort seither in der Verwaltung für Psycholinguistik tätig ist.

 Dreimal Helau: Die Standarte des Klever Prinzen in spe.

Dreimal Helau: Die Standarte des Klever Prinzen in spe.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Karnevalistisch ist der bekennende Fan von Fußball-Bundesligist Werder Bremen und Anhänger des hiesigen 1. FC Kleve schon einige Jahre sehr aktiv. Seit der Session 2001/2002 singt er im "Funkerchor" der Klever Schwanenfunker Karnevalsgesellschaft, wo er zusätzlich auch für das Texten der Parodien zuständig ist. Ein paar Jahre stand "Andreas, der Grenzenlose" zudem für die "Chaoten" auf der Bühne, auf die er durch seine Mutter gekommen ist. Diese war selbst im Klever Karneval aktiv und hat ihn mit dem Virus infiziert. Da seine Eltern immer die Sitzungen der Schwanenfunker besuchten, fiel seine Wahl natürlich auf den Traditionsverein, wenngleich er anfangs kein Wort der auf Klever Platt gehaltenen Darbietungen verstanden habe, wie Braam zugab. Doch die tolle Stimmung habe es ihm so angetan, dass er trotzdem selbst zum Karnevalisten wurde.

Der seit August 2010 mit Ehefrau Silke verheiratete Prinz in spe wird in der kommenden Session auch von einem Teil "seiner" Schwanenfunker begleitet. So sind die Tänzerinnen der Funkerschwänchen ebenso mit dabei wie die beiden Schwanenfunker Tobias Budde sowie Louisa Reinders, die das Prinzenlied singen. Als Adjutanten stehen ihm zwei seiner besten Freunde zur Seite: Marc Mülders und Stephan Reinders. "Mit Stephan habe ich bereits vor 20 Jahren rumgealbert, dass ich einmal Prinz werde und er dabei sein soll", erzählte Braam lachend. Für den 34-Jährigen, der bereits "Prinz Michael, der Flammende" als Adjutant und "Prinz Jens, der Tönende" als Gardist begleitet hat, geht damit nun ein Traum in Erfüllung.

Noch muss "Prinz Andreas, der Grenzenlose" bis Samstag, 19. November, warten, ehe er das Zepter auf der Proklamation (Beginn: 19.11 Uhr in der Stadthalle) auch offiziell in die Hand nehmen darf und "Prinz Helmut (Vehreschild), der Sportliche" mit seiner Garde, die für ordentlich Stimmung gesorgt hatte, für die Session 2015/16 in den Ruhestand verabschiedet wird. "Es ist unglaublich, wie schnell die zwölf Monate vorbeigegangen sind. Uns hat es riesigen Spaß gemacht und wir hoffen, euch auch", sagte die scheidende Totalität, dessen Garde Urkunden aus der Hand von Bürgermeisterin Sonja Northing bekam.

(RP)
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