Nach Bettensteuer Pension im alten Klever Forstamt gibt auf

Kleve · Die Zahl der Zimmer in Pensionen in der Kreisstadt Kleve schmilzt. Jetzt hat auch die Waldpension "Altes Forstamt" an der Grenzallee aufgegeben.

Das idyllisch zwischen Wald und Barockpark gelegene Haus war 2010 in der alten Forstverwaltung eingerichtet und seither liebevoll von Sabine Ganser geführt worden. Es waren sechs Zimmer mit Dusche und Bad und Frühstücksservice, die zum ansprechenden Preis in ruhiger Lage auch entsprechend begehrt waren.

Die Nachfrage war zwar da, aber der bürokratische Aufwand habe inzwischen in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag gestanden. Als dann auch noch die Bettensteuer hinzugekommen war, habe dies die Lust, weiterzumachen, noch einmal deutlich eingetrübt, erklärte jetzt Inhaber Hanns-Karl Ganser auf Anfrage. Zudem sei es immer schwerer geworden, Hilfskräfte zu bekommen.

"Wir haben uns diesen Schritt lange überlegt, aber wir haben uns dann entschlossen, den Pensions-Betrieb einzustellen. Wir hätten gerne weitergemacht", blickt Ganser zurück. Leer stehen wird die ehemalige Forstverwaltung trotzdem nicht: Die Zimmer werden künftig an Studenten, Monteure oder Referendare vermietet, die dort mindestens drei bis fünf Monate bleiben sollten, erklärt Ganser. Wobei man auch den Service biete, die Zimmer regelmäßig in Ordnung zu halten.

Begonnen hatte die Pension 2010, nachdem die damalige schwarz-gelbe Landesregierung die mitten im Wald unmittelbar an einem der größten Staatsforste in NRW, dem Reichswald, liegende Forstverwaltung nach Wesel verlegt hatte. Ganser übernahm damals das Gebäude und baute es ansprechend um. Sorgen, die Zimmer nicht vermietet zu bekommen, muss man sich angesichts der auch zentrumsnahen Lage nicht machen. Das eigentliche Problem: Langsam gehen der Kreisstadt die Pensionszimmer aus - und das angesichts eines wachsenden Tourismusangebotes am Niederrhein.

(mgr)
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