Kleve Passivhaustage in Klimaschutzsiedlung

Kleve · Zu den bundesweiten Passivhaustagen öffnen in der Klever Klimaschutzsiedlung Häusern, Rohbauten und Technikräume zur Besichtigung ihre Pforten. Auch die Studentenwohnheime der Hochschule sind Passivhäuser.

 Thomas Euwens wirbt in Kleve seit Jahren für die Passivhaustechnik.

Thomas Euwens wirbt in Kleve seit Jahren für die Passivhaustechnik.

Foto: Gottfried Evers

Vom Rohbau bis zum fertigen Reihenhaus - die ganze Spannbreite energieeffizienten Bauens präsentiert die IG Passivhaus in Kleve in der Klimaschutzsiedlung zwischen Stadionstraße, Willi-Brandt-Straße und Merowingerstraße zum bundesweiten Tag des Passivhauses. Es sind Häuser und Baustellen des Klever Passivhausbauers Reppco, die am Freitag, 13. November, von 9 Uhr bis 17 Uhr nach Voranmeldung besichtigt werden können. Samstag, 14. November, von 11 bis 17 Uhr, und Sonntag, 15. November, 11 bis 15 Uhr ist Tag der offenen Tür.

Über 25.000 Wohneinheiten seien inzwischen im Passivhaus-Standard in der Bundesrepublik errichtet, verkündet die Interessengemeinschaft (IG) Passivhaus, die am kommenden Wochenende in Deutschland und Österreich den Passivhaustag organisiert. Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das "passiv" von der Sonne, von inneren Wärmequellen und von zurückgewonnener Wärme warm gehalten wird. Deshalb benötige es kein konventionelles Heizsystem mit Heizkörpern in jedem Raum, erklärt die IG-Passivhaus. "Im Vergleich zum Niedrigenergiehaus benötigt ein Passivhaus rund 75 Prozent weniger Heizenergie, im Vergleich zu einem durchschnittlichen Bestandsgebäude über 90 Prozent weniger", so die Interessengemeinschaft. Ein Passivhaus komme im Jahr mit weniger als 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter aus. Diese Einsparung wird allein durch die hohe Dämmwerte und Wärmegewinne erreicht. Energieeffizientes Bauen werde bis 50.000 Euro je Wohneinheit, energieeffizient Sanieren mit maximal 75.000 EUR je Wohneinheit zinsgünstig gefördert, so die IG-Passivhaus.

Als Beispiel dient in Kleve bei den Passivhaustagen das Reihenhaus am Mühlenberg Nummer 28 als bezugsfertiges Haus, außerdem wird das zentrale Heizwerk für die 26 "Stadthäuser" der Klimaschutzsiedlung entlang des Mühlenbergs geöffnet, ebenso wie die Baustellen gezeigt werden. "Wir haben hier den Vorteil, die verschiedene Stadien eines Passivhauses aufzuzeigen", sagt Thomas Euwens von Reppco. Denn gerade im Bereich des hocheffizienten Bauens hat sich einiges geändert in den vergangenen Jahren. Im gezeigten Beispiel der Klimaschutzsiedlung wurden keine dicken Wärmedämm-Verbundsysteme auf die Fassade gesetzt, sondern man arbeitete mit einem Wandaufbau aus Ziegelstein-Blöcken oder inzwischen auch wieder mit den aus dem Hausbau der 1950er Jahre bekannten Bimssteinen, erklärt Euwens.

Als Passivhäuser mit kontrollierter Lüftung und Kühlung wurden auch die Y-Häuser für Studenten an der Hochschule Rhein-Waal gebaut, die der Kalkarer Architekt Michael Wilmsen geplant hat. Das Klever Architekturbüro Hülsmann&Thieme bekam für die Passivhaus-Studentenwohnheime der Hochschule in Kleve auf der anderen Kanalseite die Anerkennung als Klimaschutzsiedlung. Doch sei der Bau von Häusern im Passivhausstandard nicht die Regel. "Das Gros der Bauten - auch die, die wir errichten - entspricht in der Regel den gängigen Energie-Vorschriften", sagt Hülsmann.

Info: www.ig-passivhaus.de. Anmeldung und Info in Kleve: Reppco, Tel. 0 28 21 7260-30 oder 0172 9744011.

(RP)
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