Kleve Party der Klever Kinder am Fingerhutshof

Kleve · Eineinhalb Wochen lang haben die Jugendlichen ihre letzten Ferientage am Ufer des Wisseler See verbracht und dort für morgen eine Abschluss-Show für ihre Eltern vorbereitet. In diesem Jahr lautet das Motto: Monster, Biester, Ungeheuer.

 Von Bürgermeister Theo Brauer und Kämmerer Willibrord Haas (Bildmitte) gab es eine Runde Eis für die Kinder.

Von Bürgermeister Theo Brauer und Kämmerer Willibrord Haas (Bildmitte) gab es eine Runde Eis für die Kinder.

Foto: Klaus-dieter Stade

So richtig perfekt sitzt der Songtext bei Marvin noch nicht. "Monster die sind klein und zart...", trällert der Sechsjährige vor sich hin. "Ähhh... weiter weiß ich nicht", sagt er und holt einen großen Spickzettel aus der Hosentasche, während Samantha (8) ihm auf die Sprünge hilft: "...schaurig süß..." "Genau", ruft Marvin.

Ein bisschen Zeit hat Marvin noch zum Üben für die große Abschluss-Show auf dem Fingerhutshof. Dort hat er morgen seinen Auftritt vor Familien und Freunden, die alle sehen wollen, was Marvin, Samantha und die anderen Kinder in der letzten Woche so getrieben haben in der Ferienmaßnahme der Stadt Kleve. Immer dabei Andrea Gerritsen mit ihrer Kamera. Die Jugendpflegerin leitet in diesem Jahr zum ersten Mal die Fingerhutshof-Freizeit und ist sozusagen Mutti für alles. Sie versorgt Splitter im Finger und Wespenstiche, ist Schlichterin, wenn die Jungs die Mädchen ärgern (oder umgekehrt) und achtet streng darauf, dass alle ordentlich eingecremt sind. Denn wenn das Wetter stimmt, bleibt kein Kind in der Scheune. Warum auch, wenn draußen vor der Tür ein Wasserspielplatz wartet und ein Klettergerüst oder die 20 Meter lange Wasserrutsche.

Die ist in diesem Jahr das absolute Highlight und wird ganz sicher auch angeschmissen, wenn die Eltern morgen kommen. Rutschen dürfen aber nur die, die Badesachen dabei haben. "So wie ich", sagt Samatha, die gleich noch den wichtigen Hinweis gibt, ein Handtuch mitzubringen. Ihr bester Freund, die Monster-Socke Tom, die sie selbst gebastelt hat und die immer über ihre rechte Hand gestülpt ist, darf sich in der Zeit mal ausruhen. "Tom ist nämlich wasserscheu", sagt die Achtjährige. Und eincremen will er sich auch nicht so gern, "weil er dann so matschig wird", ergänzt Samantha.

Tom ist übrigens nicht das einzige Monster auf dem Fingerhutshof. "Wir haben immer ein Motto", sagt Andrea Gerritsen. In diesem Jahr sind es Monster, Biester, Ungeheuer, die auch morgen eine ganz wichtige Rolle spielen werden. Eine Gruppe bereitet ein Theaterstück vor, mit gruseligen Kostümen und Masken, eine andere singt ein Lied. Für Marvin das Stichwort: "Monster die sind klein und zart...", setzt er an und fummelt gleich wieder den Spicker aus der Tasche. Sogar eine Gruselbahn gibt es auf dem Fingerhutshof. Aber Vorsicht liebe Eltern: nichts für schwache Nerven.

Zwischen sechs und zwölf Jahren sind die Kinder, die die Ferienfreizeit besuchen. Während die Jüngeren so viel wie möglich ausprobieren wollen, sind die Großen die meiste Zeit im Schatten hinter dem Klettergerüst. Dort bauen Yunis (11) und seine Kumpel an ihrer Bretterbude. Der erste Teil der Hütte mit Aussichtsplattform und Theke steht schon seit Tagen. "Jetzt soll noch ein Wintergarten dran", sagt der Elfjährige. Nur ab und zu, wenn es zu heiß wird, verlassen die Nachwuchs-Handwerker die Baustelle und holen sich eine Abkühlung auf der Wasserrutsche oder machen eine Wasserschlacht mit den Betreuern. Und zum Eis, das Bürgermeister Theo Brauer und Kämmerer Willibrord Haas mitgebracht haben, konnten die Jungs natürlich auch nicht Nein sagen. Ist ja schließlich erfrischend und eine prima Stärkung für die anstrengende Arbeit.

Für die Kinder ist der Fingerhutshof wie in den Urlaub fahren. Samantha und Marvin zum Beispiel sind dieses Jahr zu Hause in Kleve geblieben. Für sie war die Zeit auf dem Hof eine tolle Abwechslung, bevor sie nächste Woche wieder die Schulbank drücken müssen.

(RP)
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