Kalkar Pageler will Kalkars Ortsteile stärken

Kalkar · Mehr Kommunikation, damit sich alle in ihrer Heimat wohl fühlen - das wünscht sich Günther Pageler, der für die Freien Bürgern im September für das Bürgermeister-Amt in der Nicolaistadt kandidiert.

 Für den Ortsteil Grieth wünscht sich der FBK-Politiker einen Fischmarkt zurück.

Für den Ortsteil Grieth wünscht sich der FBK-Politiker einen Fischmarkt zurück.

Foto: Gottfried Evers

Günter Pageler, der für die Freien Bürger Kalkar als Bürgermeisterkandidat antritt, hat sein Wahlprogramm veröffentlicht. Vorab lässt er wissen: "Mehr als fünf Jahrzehnte CDU-Alleinherrschaft haben ein schweres Erbe hinterlassen. Wir stehen kurz vor der Haushaltssicherung, und die weiteren Ausgaben für den Asylbereich sind langfristig nicht abzusehen. Darüber hinaus ist eine Gewerbesteuerrückerstattung in Höhe von 1,6 Millionen Euro zu leisten. Es bleibt also wenig Handlungsspielraum."

Das Problem, das viele Kommunalpolitiker sehen, die nicht der (gerade abgelösten) Mehrheitsfraktion angehören: Es ist schwer, an Informationen aus der Verwaltung zu kommen. Deshalb hat Pageler auch noch nicht auf alle Fragen, die sich aufdrängen, Antworten. Er möchte zum Beispiel mehr Kita-Plätze schaffen und geeignete Treffpunkte für alle Bevölkerungsgruppen. "Ich wünsche mir, dass die Bürger mehr Anreize haben, sich einzubringen, dass sie sich in ihrer Stadt oder dem Ortsteil wohl fühlen." Pageler, der aus Ostfriesland stammt, fände es wunderbar, wie früher einen Fischmarkt in Grieth zu haben, etwas, das an die Vergangenheit erinnert und auch heute noch wirkt. Auch Hundeauslaufflächen würden einen großen Teil der Bürgerschaft ansprechen, ein Minigolfplatz oder frei zugängliche Sportgeräte für Senioren. "Die Aufenthaltsqualität in unserem schönen Kalkar könnte durch relativ kleine Dinge verbessert werden."

Dass Kehrum vorwiegend fürs Gewerbe attraktiv ist und Wissel für die Freizeit - klar. Stärken ausbauen, Schwächen möglichst beheben, darum müsse es gehen. "Ich will keine Luftschlösser bauen und kann auch nicht zaubern, aber step by step Dinge trotz des Spardiktats zum Besseren wenden, das muss möglich sein."

Sollte er Bürgermeister werden, möchte Pageler mit allen Fraktionen ins Gespräch kommen. Auch mit dem Forum, das den übrigen Oppositionsparteien Britta Schulz als Bürgermeisterkandidatin vor die Nase gesetzt habe, als diese noch glaubten, einen gemeinsamen Herausforderer für Gerhard Fonck (CDU) finden zu können.

Günter Pageler, pensionierter Soldat, kam 1994 aus Aurich nach Kalkar und ist seit vier Jahren bei den freien Bürgern. Als sachkundiger Bürger unterstützt er den Bauausschuss - der Familienvater und Großvater hat, seit er im Ruhestand ist, Zeit für das politische Engagement. 2012 kam er zu den Freien Bürgern. Über Vereine und Schulen sieht sich Pageler recht gut vernetzt und bietet jedem, der ihn noch nicht kennt, ein Gespräch an. Am liebsten wäre ihm, wenn es parteipolitisches Denken nicht mehr gäbe; "das ist heute fehl am Platze. Wir brauchen Ideen, müssen Kompromisse eingehen, brauchen ein vernünftiges, menschliches Miteinander."

Die Wirtschaftsförderung im Kleingewerbebereich müsse intensiviert werden. Die städtischen Parkflächen für Autos sollten nach 20 Frei-Minuten bewirtschaftet werden. Pageler wünscht sich für die älter werdende Bürgerschaft ein Ärztehaus, für die Gäste eine Verbesserung der Touristikinformation. In der Innenstadt soll es ein freies WLAN geben. Mehr kulturelle Veranstaltungen könnten nach seiner Einschätzung auch der Gastronomie gut tun. Um die Mobilität der Bürger zu erhöhen, wäre laut Pageler ein Stadtbus-System gut. Vereine sollten insbesondere dann unterstützt werden, wenn sie intensive Kinder- und Jugendarbeit betrieben. Sein Motto: "Wir alle sind Kalkar - die Stadtteile, aber auch die Politik und die Verwaltung."

(RP)
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