Kranenburg Ochsenorden für Wilhelm Hawerkamp

Kranenburg · Seit 25 Jahren sammelt er mit seinem Freundeskreis humanitäre Hilfe in Indien und Ghana Geld für arme Menschen. Dank des Vereins können Kinder die Schule besuchen und Kranke medizinische Hilfe bekommen. Feier am 24. Januar.

 Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins (rechts) stellte gerne einen Saal im Rathaus zur Verfügung, damit die Kalkarer Karnevalisten den neuen Ochsenordensträger vorstellen konnten. Der, Wilhelm Hawerkamp (2.v.l.), freute sich mit (v.l.) Stephan Weber, Ansgar Boßmann und Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz.

Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins (rechts) stellte gerne einen Saal im Rathaus zur Verfügung, damit die Kalkarer Karnevalisten den neuen Ochsenordensträger vorstellen konnten. Der, Wilhelm Hawerkamp (2.v.l.), freute sich mit (v.l.) Stephan Weber, Ansgar Boßmann und Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz.

Foto: Evers

/ kalkar Bürgermeister Günter Steins ist ein wenig stolz: "Die Gemeinde Kranenburg stellt jetzt schon den vierten Träger des Kalkarer Ochsenordens." Sein Name ist Wilhelm Hawerkamp, und diesen Mann muss man in der Region kaum jemandem vorstellen. Der frühere Lehrer am Berufskolleg Kleve engagiert sich seit 25 Jahren für Hilfsprojekte in Indien und Ghana. Dieser Einsatz ist es der Kalkarer Karnevalsgesellschaft KKG wert, mit der traditionsreichen Auszeichnung gewürdigt zu werden. Am Sonntag, 24. Januar, bekommt Hawerkamp in einer Feierstunde im Rathaus den Ochsenorden verliehen. Danach wird im PZ des Schulzentrums karnevalistisch gefeiert.

KKG-Senatspräsident Stephan Weber, begleitet vom Vereinskollegen Ansgar Boßmann, von Bürgermeisterin Britta Schulz und Harald Münzner als Mann für die Öffentlichkeitsarbeit dankte Bürgermeister Steins für die Gastfreundschaft und erklärte den Medienvertretern, warum diesmal Wilhelm Hawerkamp ausgewählt wurde. Eigentlich sage das Motto der Ordensvergabe schon alles aus: "Ein Herz hat nur, wer ein Herz für andere hat" - genau dies muss Hawerkamp wohl zugestanden werden, denn der Kranenburger agiert uneigennützig.

Seine Indien- und Ghana-Hilfe sorgt dafür, dass seit vielen Jahren armen Menschen in Indien medizinische Versorgung zuteil wird, die sie sich anders nicht leisten könnten. Und in Ghana werden Lehrer ausgebildet und bezahlt, damit sie an einer von den Niederrheinern gegründeten Schule Kinder unterrichten, deren Eltern eigentlich kein Geld für die Bildung ihres Nachwuchses haben. Allerdings legt Hawerkamp den Lehrern vor Ort nahe, durchaus ein gewisses Engagement von den Eltern zu erwarten - etwa, ein sehr geringes Schulgeld zu entrichten. "So lernen sie, das Angebot wertzuschätzen."

Angefangen hatte alles mit einem privaten Urlaub in Indien. Dort lernte Hawerkamp einen Arzt kennen, der in den Slums von Bombay arbeitete. Der Kranenburger wollte mehr erfahren, sah nicht weg, auch wenn die Erfahrungen schmerzten. Wanderarbeiter, die unter Plastikplanen "wohnten", hungernde Kinder - Hawerkamp wollte nicht zur Tagesordnung übergehen. Als er kurze Zeit darauf in Mühlheim einen Flüchtling aus Ghana traf, den er später sogar adoptierte, war dies der Anlass, einen Freundeskreis zu gründen, der sich von da an mit dem Sammeln von Spenden und dem Verkauf von handwerklich hergestellten Waren beschäftigte. "Rund 100.000 Euro pro Jahr kommen auf diese Weise zusammen, die wir insbesondere für Lehrergehälter und Ausstattung verwenden", sagt der Initiator, der inzwischen auch Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande ist. Hawerkamp weist darauf hin, dass es rund 50 Aktive sind, die beim "Freundeskreis humanitäre Hilfe in Indien und Ghana" mitmachen, indem sie zum Beispiel auf Märkten oder im Klever Lädchen verkaufen, viele weitere Leute helfen durch Spenden.

Wer am Ochsensonntag mit der KKG feiert, wird Hawerkamp ab etwa 12.30 Uhr im PZ antreffen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort