Kreis Kleve Noch größere Artenvielfalt im Burgers' Zoo

Kreis Kleve · Der Arnheimer Zoo will das Bewusstsein für bedrohte Biotope wecken. Bis der neue Lebensraum angelegt ist, müssen die Tiere zum Teil in andere Zoos umziehen.

/ niederlande Das Holz, das in diesen Bereichen wächst, ist außerordentlich widerstandsfähig und deshalb in der Bau- und Möbelindustrie sehr beliebt. Die Erde drum herum ist so nährstoffreich, dass sie gerne für die Landwirtschaft genutzt wird. Und dann gibt's da noch den Tourismus, der den Mangroven zumindest in einigen Gegenden (etwa der Dominikanischen Republik) arg zusetzt. Aus all diesen Gründen sind die Mangrovenwälder dieser Erde stark bedroht. Grund genug für den Zoo Arnheim, das Interesse seiner Besucher auf dieses empfindliche Ökosystem zu richten. Burgers' Zoo baut dazu eine neue Mangrove - fernab von den Tropen, im niederländischen Arnheim.

Belize, ein mittelamerikanisches Land, das früher Britisch-Honduras hieß und an Mexiko und Guatemala angrenzt, ist das Vorbild für die künstliche Mangrove. Das Besondere ist, dass der Küstenstreifen zweimal am Tag von Salzwasser überflutet wird und sich auf dem manchmal trockenen, manchmal nassen salzgetränkten Boden vielfältige Pflanzen entwickeln. Im Wasser tummeln sich typische Fische, darüber hinweg fliegen die buntesten Vögel oder staken auf ihren langen Beinen durch den Sumpf - so auch in Arnheim.

Mangrovenwälder erfüllen also eine wichtige Funktion in der Natur, und dafür will der Burgers' Zoo bei den Besuchern ein Bewusstsein wecken. Deshalb entsteht derzeit der größte überdachte Mangrovenwald der Welt in einer energieeffizienten Halle. 240 Vögel, Fische und Schildkröten müssen dafür umziehen. 3000 Quadratmeter Fläche stehen für den neuen Lebensraum zur Verfügung. Kurz vor dem Start der Bauarbeiten weichen in dieser Woche hunderte Tiere in befreundete Zoos in ganz Europa und natürlich auch in Deutschland aus. Für jede Vogel-, Fisch- und Reptilienart das richtige Zuhause finden: Diese Aufgabe war für die Spezialisten im Arnheimer Zoo alles andere als leicht.

Trotz der Umzüge können Besucher im Burgers' Zoo auch in näherer Zukunft eine umfangreiche Vogelsammlung bewundern. Im überdachten Regenwald, in der Felswüste und im Safari-Bereich leben nach wie vor Dutzende Vogelarten. Viele Tiere können außerdem intern umziehen. So bekommen die Rosa Pelikane eine neue Bleibe in der Burgers' Safari, während die Fruchttauben und Weißohr-Laubenvögel künftig im Burgers' Bush leben. Ein kleiner Teil der Vogelhäuser, aus denen die Tiere nun ausziehen müssen, bleibt zudem bestehen. Hier können bald Flamingos, Mönchsgeier, Tragopane, Nashornvögel und Inkahäher beobachtet werden. Die Mangrove, die nun im Burgers' Zoo entsteht, ist den Mangrovenwäldern im zentralamerikanischen Land Belize nachempfunden. Neben Vögeln können die Besucher dort ab 2017 Seekühe, Schmetterlinge, Krabben, Fische und Reptilien entdecken. "Nirgendwo auf der Welt leben so viele verschiedene in den Mangroven beheimatete Tier- und Pflanzenarten unter einem Dach zusammen und bilden ein so naturgetreu gestaltetes Ökosystem", so Zoodirektor Alex van Hooff.

(RP)
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