Kreis Kleve Niersexpress muss zuverlässiger werden

Kreis Kleve · Bei der Versammlung des Nahverkehrszweckverbandes wird ein aktueller Qualitäts-Bericht zum RE 10 vorgestellt. Manches habe sich verbessert, doch immer noch fielen zu viele Züge aus, heißt es. Pünktlichkeit habe zugenommen.

 Dass zusätzliche Züge von Kempen zum Bahnhof Geldern (Foto) "rückverlängert" wurden, hat sich positiv ausgewirkt. Die zusätzlichen Fahrten des Niersexpress werden gut angenommen.

Dass zusätzliche Züge von Kempen zum Bahnhof Geldern (Foto) "rückverlängert" wurden, hat sich positiv ausgewirkt. Die zusätzlichen Fahrten des Niersexpress werden gut angenommen.

Foto: privat

Die Verbandsversammlung des Nahverkehrszweckverbandes Niederrhein (NVN) tagt am Mittwoch, 15. April, wieder mal in Kleve. Da passt es gut, dass erneut die Linie RE 10 auf der Tagesordnung steht. Schließlich hatte der Landrat zuletzt den Niersexpress quasi zur Chefsache ernannt, hatte sich an den Betreiber Nordwest Bahn gewandt und hatte sogar zwei Testfahrten mit dem Niersexpress unternommen.

Diesmal wird es in der Versammlung einen Bericht zur aktuellen Situation auf der Strecke geben. Für die Qualitätsbilanz wurde das Angebot Anfang des Jahres zur Stoßzeit unter die Lupe genommen. Es zeigte sich dabei, dass die zusätzlich eingerichteten Fahrten nach ersten Zählungen überdurchschnittlich gut angenommen werden. Wegen der starken Nachfrage ist eine zusätzliche Fahrt von Kleve Richtung Düsseldorf eingerichtet worden und zudem drei Fahrten, die von Kempen nach Geldern zurückverlängert wurden.

Die Fahrten wurden sogar so gut angenommen, dass teilweise 150 Prozent der Sitzplätze belegt waren. Im Klartext: Der Zug war so voll, dass Reisende stehen mussten.

Eine Verbesserung haben die Tester bei der Pünktlichkeit festgestellt. Ein Zug gilt als verspätet, wenn seine Ankunftszeit am Zielbahnhof um mehr als drei Minuten vom Fahrplan abweicht. Im Jahr 2013 hatte es eine Quote von 89,76 Prozent pünktlichen Zügen gegeben, im Jahr 2013 von 90,17 Prozent und im vergangenen Jahr von 91,55 Prozent. Die Werte haben sich also kontinuierlich verbessert. Trotzdem heißt es im Bericht des NVN, dass sich die Situation nur "leicht verbessert" habe. Immer noch seien rund zehn Prozent der Züge zu spät, wird kritisiert.

Immer wieder hat der Niersexpress auch mit Zugausfällen zu kämpfen. Auch hier gab es eine kleine Verbesserung. Bei dem Thema ist es aber besonders wichtig, anzusetzen, denn der NVN weist darauf hin, dass bei Zugausfällen in der Hauptverkehrszeit immer besonders viele Fahrgäste betroffen seien. Beim Niersexpress gebe es zudem noch die besondere Situation, dass es in der ländlichen Region keine Möglichkeiten gebe, auf andere öffentlichen Verkehrsmittel auszuweichen, wenn ein Zug nicht kommt.

"Es ist auch festzuhalten, dass viele Zugausfälle immer noch durch Unzulänglichkeiten in der Gleisinfrastruktur verursacht werden", heißt es im NVN-Bericht. Hier habe der Netzbetreiber eine deutliche Verantwortung, das Angebot zu verbessern. Betreiber der Strecke ist die Bahn.

Als Fazit wird festgehalten, dass es vor allem durch den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge möglich wurde, die Kapazitäten und die Qualität auf der Strecke zu erhöhen. Gleichzeitig wird aber deutlich gefordert, dass die Nordwestbahn noch an der Zuverlässigkeit arbeiten müsse. Schließlich sei der Niersexpress die einzige Verbindung von der linken Seite des Kreises Kleve in den Ballungsraum.

(RP)
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