Kleve Neues Gesicht am Klever Fischmarkt

Kleve · Die Fassade der alten Volksbank am Klever Fischmarkt wird für Vera Moda neu gestaltet. Ein Voba-Geldautomat wird wieder aufgestellt. Der Umbau soll im August abgeschlossen sein, die Eröffnung wird im Herbst erwartet.

 Noch verdeckt der Absperrzaun die Sicht auf die alte Volksbank-Filiale am Fischmarkt. Doch so soll sie ab August aussehen: Ein moderner, gläserner Bau mit großen Schaufensterfronten über zwei Etagen.

Noch verdeckt der Absperrzaun die Sicht auf die alte Volksbank-Filiale am Fischmarkt. Doch so soll sie ab August aussehen: Ein moderner, gläserner Bau mit großen Schaufensterfronten über zwei Etagen.

Foto: Ader & Kleemann

Der Bau ist entkernt, die Front wird komplett neu, nur das Dach blieb, wie es war: Wenn der alte Volksbank-Bau im August an die neuen Nutzer übergeben wird, präsentiert sich ein neues Gesicht am Klever Fischmarkt. Wie beim gegenüberliegenden H&M-Geschäftshaus werden die Schaufenster vom Boden über zwei Etagen reichen und reichlich Ausstellungsfläche für die Damen-Mode von Vero Moda bieten, die dort einziehen wird. Die Fenster in der dritten Etage werden Geschosshoch viel Licht in die dahinter liegenden Räume lassen, die als Büros vermietet werden sollen. Die Granitplatten, die den Nachkriegbau seit den 1990er Jahren verblendeten, wurden abgerissen.

Vom einstigen Bank-Bau ist dann nicht mehr viel übrig, nur der Eingang blieb mitten im Gebäude. "Den mussten wir da lassen, wo er ist - wegen des Gefälles in der Straße", sagt Architekt Gunnar Ader vom Kalkarer Büro Ader & Kleemann, die den Bau für die Volksbank neu planten. Zwischen den Schaufenstern blieben schlanke Streben, die im Erdgeschoss mit hellen Naturstein verkleidet werden. Die oberen Geschosse bekommen eine Putzfassade, die Fenster anthrazitfarbene Rahmen.

Damit aus dem Geschäftshaus Bergkamer, das zwischenzeitlich Bank am Fischmarkt war, wieder ein Geschäftshaus wird, wurden nicht nur große Fenster in die Fassade geschlagen, auch der Innenraum wurde komplett umgestaltet, die pompöse Treppe im Inneren ist verschwunden.

Für Vero Moda hat Architekt Sebastian Hörnemann von Ader & Kleemann einen offenen Verkaufraum von rund 200 Quadratmetern geschaffen. "Wir haben beim Umbau auch ein gutes Stück Zeitgeschichte gefunden", sagt Architekt Hörnemann. Denn hinter der vorgehängten Granitfassade aus den 1990er Jahren offenbarte sich den Planern bald der Nachkriegsbau von Bergkamer. Der bekommt jetzt eine Fassade im Stil der Gegenwart: Hohe, zweigeschossige Fensterfronten sind derzeit en vogue.

"Wir haben eine 1-A-Lage, aber der Bau war schwer zu vermitteln", sagt Joachim Beisel, Bereichsleiter Betrieb der Volksbank Kleverland. Er betreut den Umbau. Als die Volksbank Kleverland beschloss, aus dem Bau am Fischmarkt, der für die Bank viel zu eng geworden war, auszuziehen und neu zu bauen, suchte man nach einer Nachfolgelösung für den Altbau. Nachdem Verkaufsverhandlungen gescheitert waren, stand fest, den Bau zu halten und wieder als Innenstadtgeschäft zu ertüchtigen, erklärt Beisel.

Man fand in Bestseller einen Mieter, der gegenüber mit "Only" in der Stadt eine seiner Marken anbietet und in der ehemaligen Volksbank ein mittelgroßes Geschäftslokal für seine preiswerte Damen-Mode-Marke Vero Moda gefunden hat. Die Pläne, das Erdgeschoss für die Mode frei zu räumen und im ersten Obergeschoss Lagerräume zu haben, sagte dem Fashion-Unternehmen zu. Denn die Lage Fischmarkt gilt für Kleve immer noch als herausragend, so Beisel. "Die Ansicht des Gebäudes wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Kleve auch im Rahmen des Fassadenprogramms entwickelt", sagt Hörnemann. Damit liegt der Neubau ganz im Trend der neuen Gestaltungssatzung für den Innenstadtbereich. Hörnemann lobt die gute Zusammenarbeit mit dem zuständigen Fachbereich Planen und Bauen.

Die Kosten des Umbaus will Beisel nicht beziffern - allerdings habe die Volksbank tüchtig investiert, da der Bau quasi entkernt wurde und zur Großen Straße die neue Fassade bekommt. Über den langfristigen Mietvertrag werde sich das aber rechnen, versichert der Volksbank-Bereichsleiter. Ein bisschen Bank bleibt dann auch noch am Fischmarkt: Das Gebäude wird wieder einen Außen-Geldautomaten der Volksbank bekommen. Darauf habe man sich mit dem Mieter einigen können. Schließlich gehörte der Bankautomat auf der Großen Straße zu den umsatzstärksten im Gebiet der Volksbank Kleverland.

Das dritte Geschoss und das Dachgeschoss werden als Büroflächen angeboten. Beisel ist zuversichtlich, hier bald einen Mieter zu finden. Diese beiden Etagen werden dann von der Schlosstorstraße erreicht, die beiden Etagen für Vero Moda werden von der Großen Straße aus beliefert. Im August sollen die Bauarbeiten fertig sein. Dann erfolgt die Übergabe an Vero Moda, die mit dem Ladenausbau beginnen. Die Eröffnung des Fashion-Hauses soll am 1. September sein, bestätigt eine Bestseller-Sprecherin.

(RP)
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