Kalkar Neuer Flügel fürs Rathaus

Kalkar · Der Kawai-Flügel wurde mit einem Benefizkonzert für den Flügel vorgestellt.

 Kostet so viel, wie ein Oberklasse-Auto und gilt dennoch als "Bürgerflügel": der schwarzgelackte zwei Meter große Kawai Flügel SK-5 für den historischen Ratssaal des Kalkarer Rathauses.

Kostet so viel, wie ein Oberklasse-Auto und gilt dennoch als "Bürgerflügel": der schwarzgelackte zwei Meter große Kawai Flügel SK-5 für den historischen Ratssaal des Kalkarer Rathauses.

Foto: Kawai

"Ein neuer Flügel für Kalkar": dieser Wunsch ist nun Wirklichkeit geworden. Im Rathaussaal der Stadt steht jetzt als instrumentales Schmuckstück ein Shigeru Kawai Flügel SK-5, schwarz poliert und zwei Meter lang. Beim Bau der Shigeru Kawai-Reihe gilt ein spezielles Credo: Ruhe und Gelassenheit. Es gibt keine Eile, das Werk schnell zu vollenden, keinen Druck für die Fertigstellung und keine fordernden Lieferzeiten. Und so zeichnen elegante Kraft und Präsenz den SK-5 aus, welche sich besonders bei Recitals in kleineren Sälen ausleben lassen. Verantwortlich für die Besorgung und Logistik des Flügels zeichnet Klavierbaumeister Georg Neinhuis, der mit insgesamt vier Personen Manneskraft das Instrument durch den Seitenaufgang in den Rathaussaal transportierte. Allerdings kostet ein solcher Flügel einen entsprechenden Betrag, der sich neben Spenden in mehreren Teilen bewältigen lässt, wie Harald Münzner von der Stadt Kalkar erklärt: erstens werden die 88 Tasten des Flügels gegen 100,- Euro vergeben, d.h. der Bieter wird mit einer Gravur seines Namens auf der Rückseite "seiner" Taste verewigt. Zweitens werden rund acht Konzerte mit namhaften Pianisten im Rathaussaal stattfinden und die Einnahmen dazu kommen der Finanzierung des Instruments zugute. Drittens wird - wahrscheinlich gegen Ende des Jahres - der vorherige Ibach-Flügel versteigert werden.

Die Einweihung des neuen Shigeru-Kawai-Flügels erfolgte mit einem Balladenabend als Benefizveranstaltung, initiiert vom Rotary-Club Kleve-Schloss Moyland und der Stadt Kalkar.

 Bürgermeisterin Britta Schulz freute sich übers Sponsoring für den Flügel.

Bürgermeisterin Britta Schulz freute sich übers Sponsoring für den Flügel.

Foto: Evers

Bürgermeisterin Britta Schulz und Dr. Kurt Kreiten (Präsident des Rotary Club Kleve Schloss-Moyland) begrüßten das zahlreich erschienene Publikum und äußerten ihre Freude über den neuen "Bürgerflügel". Es folgte ein Programm mit Balladen, sehr lebendig und ausdrucksstark rezitiert von Sigrid Sorge-Ploeger: von Theodor Fontanes "Archibald Douglas" über Annette v. Droste-Hülshoffs "Der Knabe im Moor" bis zu Fontanes "Die Brück' am Tay" reichte der ernstere, erste Teil des Programms.

Im zweiten, heiteren Teil folgten Börries v. Münchhausens "Das alizarinblaue Zwergenkind" und Heinrich Seidels "Der Eiersegen" bis hin zu Fontanes "Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Haveland" zum Abschluss. Sein "Und Calcar, das ist Sporn" durfte auch nicht fehlen. Dazu musizierten Prof. Boguslaw Jan Strobel auf dem neuen Flügel und Kristien Roels an der Violine passende Werke von Gabriel Fauré, Joseph M. V. Ryelandt, Modest Mussorgsky und Anton Dvorak - zu Johann Wolfgang v. Goethes "Der Totentanz" ließ Strobel gar einen schaurigen Akkord erklingen, um die von Kerzen erleuchtete Atmosphäre zu unterstreichen.

Der Balladenabend wurde begeistert angenommen und bot einen würdigen Rahmen zur Einweihung des hervorragend ausgewählten Kawai-Flügels, der für entsprechende Spenden und Einnahmen auf jeden Fall entlohnt.

Ansprechpartner für weitere Informationen ist Harald Münzner, Telefon 02824 13197, E-Mail: info@kalkar.de.

(RP)
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