Kleve Neuer Afrika-Kalender von "pro dogbo"

Kleve · Klever Initiative nutzt Kalender seit vielen Jahren, um die Benin-Aktion zu unterstützen. Film im Klever Kino geplant.

 Sie wollen den neuen Kalender verkaufen (v.l.): Walter van Briel, Daniela Lörks von der Volksbank an der Niers, die das Projekt unterstützt, Daniel Giebels, Mechtild Winkels und Heiner Völcker-Janssen.

Sie wollen den neuen Kalender verkaufen (v.l.): Walter van Briel, Daniela Lörks von der Volksbank an der Niers, die das Projekt unterstützt, Daniel Giebels, Mechtild Winkels und Heiner Völcker-Janssen.

Foto: Gottfried Evers

Wer in den vergangenen Jahren Freude am Kalender der Klever Hilfsorganisation "pro dogbo" hatte, wartet vielleicht schon auf die neue Ausgabe. In den Räumen der Gocher Druckerei Völcker-Janssen wurde gestern das neue Werk, das in einer 1000-er Auflage erschienen ist, vorgestellt. Wie immer handelt es sich um einen Kalender mit Bildern aus dem "Haus Dogbo" in Benin und mit weisen Sprüchen. Walter van Briel hat sie gesammelt; "so viele, dass ich damit bis an mein Lebensende Kalender ausstatten kann, ohne mich zu wiederholen", sagt der Klever schmunzelnd.

Sein Sohn Klaus arbeitet seit vielen Jahren mit den jungen Leuten, um deren Bildung er sich bemüht, in Benin. Kindern Lebensperspektiven zu verschaffen, ist seine Triebfeder. 1997 nahm van Briel seine Arbeit in Afrika auf, 2002 folgte die Vereinsgründung. Seit damals fördert "pro dogbo" Schulbildung und berufliche Bildung und baut Schulen für die Kommunen. In einem Land, in dem die Hälfte der Bevölkerung unter 20 Jahre alt ist und wo ein großer Prozentsatz der Bewohner nicht lesen und schreiben kann, ist nichts wichtiger als Bildung. Mechtild Winkels, die Geschäftsführerin des Vereins, erklärt, dass seit 2002 über 1000 junge Menschen durch "pro dogbo" einen Schulabschluss erreicht haben und auf eigenen Füßen stehen. "Sie sind Handwerker, Angestellte und oftmals Selbstständige geworden, die anderen Menschen Jobs geben", sagt sie. Ganz wichtig in der aktuellen Flüchtlingskrise: "Wenn die Menschen in Afrika den Zugang zu Bildung und zu einem Beruf bekommen, werden sie in ihrer Heimat bleiben." Hilfe zur Selbsthilfe also.

Das Titelblatt des Kalenders 2016 zeigt ein Foto, das Werner van Briel von seinem ersten Benin-Besuch vor vielen Jahren in Erinnerung ist: Ein Kind kniet im Staub, um das Licht einer Straßenlaterne für seine Hausaufgaben zu nutzen. Eine andere Lichtquelle hatte es nicht. In den schlichten, aber modernen Schulen, die der Verein heute baut, sitzt jedes Kind auf einem Stuhl, hat qualifizierte Lehrer und die nötigen Unterrichtsmaterialien. Alle Schüler schauen zuversichtlich in die Zukunft, weswegen auch Werner van Briel dem ersten Tag des neuen Jahres einen vergleichbaren Sinnspruch zuordnet: "Vielleicht das Beste an der Zukunft: Es kommt immer nur ein Tag auf einmal." Wer den 1. Januar bewältigt hat, lernt am zweiten Tag des Jahres: "Wer sich mit Humor wappnet, ist praktisch unverwundbar."

Die Fotos auf jeder Wochen-Seite zeigen viele Aspekte des Schul-Lebens in Haus Dogbo. Wer das Projekt durchs Jahr begleiten möchte, bekommt den Kalender für 15 Euro bei der pro-dogbo-Geschäftsstelle, im Klever Kolpingaus oder kann ihn bestellen. Am Sonntag, 13. Dezember, 12 Uhr wird im Klever Kino übrigens ein thematisch passender Film gezeigt; der Verein informiert dazu und verkauft seinen Kalender. Kontakt: www.pro-dogbo.de

(RP)
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