Kleve Neue Fundamente für den städtischen Teil des Rathaus-Altbaus

Kleve · Das Klever Rathaus ist eine "Black Box". Nicht, weil es zeitgemäß dunkel verblendet ist. Eine Black Box bekommt massenweise Signale von außen (in Kleve Gerüchte aller Art), aber keiner weiß wirklich, was drinnen passiert.

Wie beim Klever Rathaus: In Toulouse-Tobacco gekleidet (so heißt der schmale Ziegel) steht der neu gebaute Teil so gut wie fertig und wartet darauf, dass der alte mittelalterliche Bauteil zwischen Brunnenhaus und Rathaus ebenfalls fertig wird. Offizielle Stellungnahmen gibt es zum aktuellen Stand der Dinge in der "Black Box" nicht. "Kein Kommentar", sagte gestern Kleves Stadtsprecher Jörg Boltersdorf. Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer bestätigte jüngst lediglich den Eröffnungstermin Frühjahr 2017.

Die Fakten: Zum Jahreswechsel 2015/16 hatten sich Stadt und Generalunternehmer geeinigt, dass der Altbau standsicher gemacht werden muss. Es sollen in dem Teil, der der Stadt gehört, die Decken ausgetauscht und die Stürze erneuert werden und schließlich Stempel unter den Bauteil kommen, die das seit mehreren hundert Jahren auf mittelalterlichen, heute nicht ausreichenden Fundamenten stehende Gebäude tragen sollen. So hatte Rauer das Verfahren dann kurze Zeit später im Ausschuss vorgestellt. Dort im Inneren wird gearbeitet, bestätigt Jörg Boltersdorf, dass die Ankündigung Rauers umgesetzt wird und der städtische Teil des Altbaus moderne Fundamente bekommt.

Doch der städtische Teil ist nur die eine Hälfte des mittelalterlichen Altbaus, der noch zum ursprünglichen Kloster gehört. Die andere Hälfte ist im Besitz der Kirche - hier hatte die Stadt eine Hand voll Büros angemietet, die auch saniert werden sollten. Dieser Teil, so überlegt die Verwaltung seit längerem, soll nicht mehr genutzt werden. Das Dach soll neu gedeckt werden - aber sonst bleibe alles beim alten, mitsamt mittelalterlichem Fundament. Nur ohne die Handvoll städtischer Büros. Die haben ja locker Platz in der Ausbaureserve im Dachgeschoss, die dann lange noch nicht erschöpft sei, hieß es vor geraumer Zeit. Das sei billiger, als den Teil "von unten nach oben" zu sanieren.

Damit der Ausbau dieser Büros dort tatsächlich gestrichen werden kann, bedarf es eines Beschlusses - und der Einigung zwischen der Stadt und dem Generalunternehmer. Daran werde derzeit gearbeitet, heißt es aus gut unterrichteten Kreisen.

(RP)
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