Kleve Nach 16 Jahren gefasst

Ein 38 Jahre alter Mann aus dem Kosovo, der zur Tatzeit in Bedburg-Hau lebte, muss sich am Mittwoch vor dem Landgericht in Kleve verantworten. Ihm wird vorgeworfen, 1994 zwei Frauen vergewaltigt zu haben.

 Vor dem Landgericht in Kleve hat Richter Peter Schöttler am Dienstag (15. Februar) den ehemaligen Mitarbeiter der Stadt Rees verurteilt.

Vor dem Landgericht in Kleve hat Richter Peter Schöttler am Dienstag (15. Februar) den ehemaligen Mitarbeiter der Stadt Rees verurteilt.

Foto: Klaus Dieter Stade

Die Tat liegt schon 16 Jahre zurück ­ dennoch gelang es der Polizei einen mutmaßlichen Vergewaltiger zu fassen: Es ist ein 38 Jahre alter Mann aus dem Kosovo, der sich am Mittwoch, 24. März, vor dem Landgericht in Kleve verantworten muss. Dem Mann, der damals in der Asylbewerberunterkunft in Bedburg-Hau lebte, wird vorgeworfen, mit einem Mittäter zwei Frauen in Sonsbeck und Kalkar vergewaltigt zu haben. Verhandelt wird der Prozess von Richter Jürgen Ruby.

Haftbefehl nicht verfallen

Was war geschehen: Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft trafen in Nacht zum 8. August 1994, gegen 3 Uhr, der Angeklagte und sein Mittäter, ein heute 39-Jähriger aus dem ehemaligen Jugoslawien, in der Diskothek "E-Dry” in Geldern auf eine damals 24 Jahre alte Niederländerin aus Kapellen. Die beiden Männer boten ihr an, sie nach Hause zu bringen. "Tatsächlich fuhren sie mit der jungen Frau zu einem einsam gelegenen Waldparkplatz in der Nähe von Sonsbeck, um dort mit ihr Geschlechtsverkehr ­ auch gegen ihren Willen ­ auszuüben”, so gestern die Staatsanwaltschaft. Unter anderem habe der Jugoslawe mit geballter Faust die Frau zum Sex gezwungen.

Nur einen Tag später, am 9. August 1994, nahmen der Angeklagte und der Mittäter an der Rheinbrücke in Wesel eine Anhalterin mit. Das damals 17 Jahre alte Mädchen wollte zu ihrem Wohnort Xanten trampen. Angekommen ist sie dort nicht. Vielmehr verschleppten die Männer die Xantenerin zu einer Kiesgrube in Kehrum, um dort mit ihr geschlechtlich zu verkehren. "Da sie dies nicht wollte, versetzte der Jugoslawe ihr eine kräftige Ohrfeige. Anschließend verkehrten er und der Angeklagte nacheinander im Pkw mit der jungen Frau”, heißt es in der Pressemitteilung des Landgerichtes.

Der Jugoslawe wurde bereits am 23. Mai 1995 zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Zwischenzeitlich wurde er allerdings nach Bosnien-Herzegowina abgeschoben. Der Angeklagte, der sich am Mittwoch vor dem Landgericht in Kleve verantworten muss, war hingegen bis zum 13. Oktober 2009 auf der Flucht. "Ende des vergangenen Jahres konnten Polizeibeamte in Bayern den 38-Jährigen dann bei seiner Einreise von Österreich nach Deutschland festnehmen”, so Richterin Tanja Rasche-Iwand. Der Haftbefehl, der zwischenzeitlich auch europaweit ausgeschrieben war, sei bis dato nicht verfallen.

Das Strafmaß, das der Kosovare zu befürchten hat, liegt bei einer Freiheitsstrafe von mindestens zwei und höchstens 15 Jahren ­ pro Tat.

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