Kalkar Monrestraße – Hauseigentümer formulieren ihren Protest

Kalkar · Verwaltung und Rat der Stadt Kalkar wollen die Monrestraße als "Einkaufsstraße" erhalten, in dem sie mittels eines neuen Bebauungsplanes in den Erdgeschossen der Häuser nur noch gewerbliche Nutzung zulassen. Wohnnutzung wäre dann nicht mehr möglich. Die Änderungen betreffen auch Teile des Marktes und der Kesselstraße. Der Bebauungsplan liegt derzeit im Rathaus der Stadt "offen", betroffene Bürger können dort Einwände schriftlich vorbringen, die dann von den Ratsmitgliedern berücksichtigt werden können.

Kalkar: Monrestraße – Hauseigentümer formulieren ihren Protest
Foto: Gottfried Evers

30 bis 40 von dem neuen Bebauungsplan betroffene Hauseigentümer haben sich in diesen Tagen auf Initiative von Britta Schulz und Christel Verholen — beide besitzen Immobilien an der Monrestraße — im Restaurant Siekmann getroffen. "Nahezu alle" sprachen sich laut Angaben der Initiatorinnen vehement gegen den Bebauungsplan aus. "Die meisten wollen sich nicht vorschreiben lassen, wie sie ihr Eigentum zu nutzen haben", berichtete Britta Schulz nach dem Treffen.

Kalkar: Monrestraße – Hauseigentümer formulieren ihren Protest
Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es blieb nicht nur bei einem klaren "Nein" der Monrestraße-Eigentümer zum Plan von Verwaltung und Rat. Die Bürger formulierten auch denkbare Alternativen für den "schlimmsten Fall": Wenn man sich aufgrund veränderten Einkaufsverhaltens und der Konkurrenz der Supermärkte von der Monrestraße als "Einkaufsstraße" tatsächlich verabschieden müsste, so könnte man doch beispielsweise versuchen, die Straße in Richtung "Genussstraße" zu entwickeln oder dort vermehrt altengerechte Erdgeschosswohnungen einzurichten.

Christel Verholen und Britta Schulz sind sicher, dass sich bis zum Ablauf der Eingabefrist Anfang Juli weitere Bürger ihrem Protest anschließen werden. Damit die Einsprüche gegen den offenliegenden Bebauungsplan form- und fristgerecht im Rathaus abgegeben werden, haben sie ein entsprechendes Formblatt entworfen.

Die Bebauungsplan-Gegner kritisierten auch, dass betroffene Bürger lediglich aus der Presse und dem Amtsblatt von dem Bebauungsplan-Entwurf erfahren hätten. Zu "Workshops" zum Thema "Monrestraße" sei hingegen jeder Anwohner schriftlich von der Stadt eingeladen worden. Christel Verholen meint dazu: "Da könnte einem der Gedanke kommen, dass der neue Plan still und heimlich vom Rat durchgewunken werden sollte."

(RP)
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