Kreis Kleve Mit Stipendium sorgenfreier studieren

Kreis Kleve · An der Hochschule Rhein-Waal erhalten 68 Studierende ein Deutschlandstipendium von 300 Euro im Monat. 150 Euro zahlt ein Förderer, 150 Euro gibt die Bundesrepublik hinzu. 32 Firmen unterstützen die Nachwuchs-Akademiker.

Der Beitrag ist vergleichsweise klein: Gerade mal 1800 Euro muss ein Förderer im Jahr aufbringen, um einem Studenten zwei Semester das finanzielle Leben leichter und die Konzentration auf das Studium einfacher zu machen. Denn der Bund schießt nochmals 1800 Euro im Jahr hinzu, so dass das monatliche Salär für einen Studenten zwei Semester lang um 300 Euro ansteigt.

"Das hilft schon sehr und beruhigt. Es ist ein schönes Gefühl, gefördert zu werden, man muss in dieser Zeit nicht arbeiten gehen, um Geld dazu zu verdienen. Man kann sich in dieser Zeit besser ins Studium reinhängen", sagt Catharina Fiegl. Sie studiert Psychologie an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) in Kamp-Lintfort und war jetzt zusammen mit allen anderen Stipendiaten zum Auftakt- und Kennenlerntreffen auf dem Campus in Kleve.

"Deutschlandstipendium" nennt sich die 2010 ins Leben gerufene Einrichtung, die leistungsstarke und engagierte Studierende fördern soll und als größte öffentlich-private Partnerschaft im Bildungsbereich gilt, die es in Deutschland je gegeben hat, so Bundesbildungsministerein Prof. Johanna Wanka. An der HSRW ist die Zahl mit 68 Stipendiatenbei rund 6600 eingeschriebenen Studenten an der Hochschule vergleichsweise hoch. Vielleicht schaffe man es, dass es bald noch mehr werden, sagte Dr. Heide Naderer.

Die Präsidentin der Hochschule begrüßte die für das Deutschlandstipendium ausgesuchten Studierenden in Kleve und freute sich über die tatkräftige Unterstützung der Hochschule durch Freunde, Förderer und Firmen. Deren Liste ist so lang wie unterschiedlich: Von den Sparkassen und Volksbanken im Kreis Kleve über die Altana AG bis hin zur Ruhrkohle AG, von Spectro Analytics über die Stadtwerke Kleve bis zu den Probat-Werken in Emmerich. So listet sich als Unterstützer Unternehmen an Unternehmen, dazu kommen die drei Fördervereine wie beispielsweise der Campus Cleve, der allein drei Stipendien vergibt.

Heide Naderer hofft in Zukunft auch auf private Förderer, die die 150 Euro im Monat, die in der Regel auch steuerlich geltend gemacht werden können (so das Bundeswissenschaftsministerium), für einen jungen Studierenden geben möchten.

Natürlich müssen die Studierenden auch Voraussetzungen erfüllen, erklärt Naderer. "Wir setzen an unserer Hochschule Rhein-Waal einen Notendurchschnitt von mindestens 1,6 voraus, darüber hinaus sollte der Stipendiat auch soziales Engagement vorweisen", sagt Naderer. So wie Fliegl, die im Fachschaftsrat mitarbeitete. Naderer freute sich auch, dass 60 Prozent Studentinnen und 40 Prozent Studenten gefördert werden, dass 76 Prozent noch im Bachelor-Studium sind und 24 Prozent im Master-Studium. Wenn es Wünsche seitens der Förderer nach einem bestimmten Studiengang, aus dem der Stipendiat kommen sollte, gibt, können sie berücksichtigt werden - wenn also eine Maschinenbaufirma einen Maschinenbau- oder Elektrotechnik-Studenten fördern möchte.

"Voraussetzung ist natürlich, dass wir auch tatsächlich einen Studierenden aus dieser Fachrichtung haben, der unsere Kriterien erfüllt hat und ausgewählt wurde", erklärt die Präsidentin. Man wolle, dass im Rahmen des Deutschlandstipendiums der geförderte Studierende und das Unternehmen gleichermaßen proftieren. Auch mit Blick auf Praktika und Abschlussarbeiten, so Naderer.

Christine Noelle vom Career Service der Hochschule Rhein-Waal wird die Stipendiaten künftig unter ihre Fittiche nehmen und verschiedene Bausteine anbieten, mit denen Stipendiaten und Förderer noch weiter zusammengeführt werden. Dazu wird es einen Stammtisch geben und Reflektionsberichte, man möchte gemeinsam Kulturveranstaltungen besuchen.

(RP)
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