Kalkar Mit Rochus für die Kranken: Tradition wird fortgesetzt

Kalkar · Das Weinlaub auf den Fensterbänken und die Rochusfigur auf dem Tragegestell wird manche Externe ins Grübeln bringen: Aber in Kalkar gibt es nicht nur das wöchentliche Beten für die Kranken beim sogenannten "Pestsegen" am Ende der Freitagsmesse in St. Nicolai, sondern auch die alte Tradition der Rochus-Tracht.

 St. Rochus aus der Kirche in Hanselaer.

St. Rochus aus der Kirche in Hanselaer.

Foto: AvD

In diesem Jahr stellen die Mitglieder der St.-Jakobus-Bruderschaft die Träger der 500 Jahre alten Figur. Den Mann mit der Muschel am Hut und dem alten Pilgerstab verwechseln viele mit dem Pilger Jakobus. Dabei hat Kalkar auch noch Jodokus als Pilgerpatron aufzuweisen, Pfarrpatron in Keppeln. Rochus aber zeigt meist auf seine Pestbeulen am Bein und hebt dazu das Gewand hoch. Ein Hund mit einem Brot im Maul erinnert unten oft an die Hilfe, die der als Spion verdächtigte Italien-Heimkehrer in Montpellier über Wochen erhielt. In Rom hatte der junge Franzose Pestkranke gepflegt und sich selbst angesteckt. So ziehen die Kalkarer immer am Sonntag nach dem 16. August, also in diesem Jahr am Sonntag, 20. August, um 10 Uhr aus der Nicolai-Kirche durch die Straßen, rufen die Patrone der Kranken an, bitten Gott für die Kranken und singen. Nach den Gebeten in der Kirche gibt es eine Prozession über die Monre- und die Grabenstraße bis zum Kesseltor und über die Kesselstraße bis zur Kirche, wo der Segen erteilt wird. Um 11 Uhr schließt sich dann die Messe an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort