Kranenburg Mit Monsignore durch Kranenburg

Kranenburg · "Ich freue mich, dass der Leiter der deutschsprachigen Abteilung des vatikanischen Staatssekretariates, Monsignore Dr. Winfried König, aus Rom zu uns gekommen ist, um das Festhochamt mit uns zu feiern, mit allen, die heute zur Wallfahrt zum Wundertätigen Heiligen Kreuz nach Kranenburg gekommen sind: die Schützen, Fußpilger aus Kleve, Donsbrüggen, Nütterden und Wyler, Kranenburger und Pilger aus nah und fern", sagte Pfarrer Christoph Scholten zu Beginn der festlichen Messe in der Stifts- und Wallfahrtskirche Kranenburg. Zu Beginn zogen die Pilger vom Friedhof zur Kirche.

 Die Gläubigen auf dem Weg vom Friedhof zur Kirche.

Die Gläubigen auf dem Weg vom Friedhof zur Kirche.

Foto: G. Evers

Eindrucksvoll wurde im Kranenburger Gotteshaus das Kreuzamt vom Kirchenchor unter der Leitung von Philipp Kamps, an der Orgel Dirk Willemsen, mit der Missa in C von Charles Gounod mitgestaltet. Philipp Kamps wirkte auch als Kantor mit. Mit Monsignore Dr. König und Pfarrer Scholten standen die beiden Diakone Günter Gendritzki und Thomas Fonck und als Gastpriester Father Matthias am Altar. Nach der liturgischen Eröffnung und den Texten aus der Messe vom Fest Kreuzerhöhung trug eine Lektorin die Lesungen in deutscher und niederländischer Sprache vor. In seiner Predigt ging der Gast aus Rom auf das Sonntagsevangelium nach Lukas ein. "Jesus sagt gleich zu Beginn die beiden entscheidenden Worte dieses Evangeliums; es sind Befehle: "Bittet!" und "Geht!", sagte der Mitarbeiter des Papstes.

Alles beginne mit der Bitte, dem Gebet zu Gott. "Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!" In frommen Kreisen sei man gewohnt, Gebetsanliegen auszutauschen: "Beten Sie für mich!", sage man, oder "Beten Sie für meine Nichte, die morgen ihre Fahrprüfung macht!" und so weiter. Das sei schön und richtig. Jesus aber habe nur ein Gebetsanliegen: "Bittet den Herrn der Ernte...". "Das ist eben das andere am Christsein, dass es ganz von Gott abhängt. Die Berufung ist nicht zuerst etwas, was wir in uns wollen oder spüren, sondern etwas, was von Gott ausgeht", sagte der Geistliche, der aus Köln stammt, und schon 14 Jahre seinen Dienst im Vatikan ausübt. Und dann sei da das zweite Befehlswort Jesu: "Geht!" - "Nehmt kein Geld mit". Die Jünger müssten sich bewähren, ohne sich auf Eigenes zu verlassen, im Vertrauen darauf, dass der, der aussende, auch die Macht habe zu vollbringen. Die Jünger würden mit nichts anderem ausgestattet als mit dem Wort des Herrn. Sie sollten die Botschaft der Versöhnung, des Erbarmens und der Vergebung verkünden: "Sie machten dabei die erstaunliche Erfahrung, dass die Verkündigung Christi Herzen öffnet."

Die diesjährige Kranenburger Wallfahrt steht unter dem Leitwort "Selig die Barmherzigen". Das Festhochamt endete mit dem feierlichen Kreuzsegen. Das Segenskreuz enthält ein Partikel des Heiligen Kreuzes von Jerusalem. Unter den Klängen des Kranenburger Musikvereins folgte auf der Kirchwiese das traditionelle Fahnenschwenken, wobei symbolisch die Fesselung und Entfesselung des Heiligen Sebastianus dargestellt wird.

(RP)
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