Kleve Mit dem Katalysator zum Weltmarktführer

Kleve · Die Sommertour "Chemie und Kunststoff" der Kreis-Wirtschaftsförderung war bei Johnson Matthey zu Gast

 Emmerichs Wirtschaftsförderer Sascha Terörde, Johnson Matthey-Produktionsleiter Stefan de Baay, Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, Johnson Matthey-Geschäftsführer Jens Niermann und Projektleiter Bernd Dorsch (v.l.n.r.).

Emmerichs Wirtschaftsförderer Sascha Terörde, Johnson Matthey-Produktionsleiter Stefan de Baay, Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, Johnson Matthey-Geschäftsführer Jens Niermann und Projektleiter Bernd Dorsch (v.l.n.r.).

Foto: Klaus-Dieter Stade

So schnell dürfte kein anderes Bauwerk im Kreisgebiet derzeit wachsen: Vier Meter Höhe gewinnt der neue Turm der Johnson Matthey Chemicals GmbH in Emmerich am Rhein an jedem Arbeitstag. 32 Meter Höhe sollen es werden, so dass die Nutzer der Rheinbrücke aufmerksam hinsehen sollten, wollen sie das Wachsen der 25-Millionen-Euro-Baustelle wirklich erleben. In weiteren 48 Metern Länge schließt sich der flachere Teil an, in dem sich die Technik zur Herstellung von 60 Katalysator-Typen verbergen wird. "Dies alles ist eine Investition in die Zukunftsmärkte", formulierte es Geschäftsführer Jens Niermann vor Journalisten, als er die Gäste der Sommertour "Chemie und Kunststoff" in Rheinnähe informierte. Nach Aussage von Projektleiter Bernd Dorsch wird die Edelmetall-Katalysatoranlage im Sommer 2018 fertiggestellt sein.

Seit über 100 Jahren - eng verbunden mit dem Namen Dr. Wilhelm Normann - setzt man auf die Katalysator-Technik. Die ersten Schritte zur Produktion, so Produktionsleiter Stefan te Baay, gehen auf das Jahr 1914 zurück. Seither wurden dort bis heute 92 Arbeitsplätze geschaffen und eine Entwicklung zum Weltmarktführer eingeleitet. 30 Prozent der Produktion leistet Johnson Matthey Chemicals für den Europäischen Markt, 30 Prozent für Amerika, die restlichen 40 Prozent gehen nach Asien. Niemand auf der Welt produziert derart viele Katalysatoren für die Härtung von Speiseölen und oleochemischen Fetten und Fettsäuren wie das Unternehmen in Nachbarschaft zu Vater Rhein. Ein Grund mehr also für die mehr als 50 Millionen Euro, die seitens der Firmenzentrale in London in den letzten sechs bis acht Jahren für den Standort Emmerich am Rhein zur Investition freigegeben wurden.

Mehr denn je sieht sich die Johnson Matthey Chemicals motiviert, über die eigene Ausbildung von Chemikanten die personellen Herausforderungen der nahen und fernen Zukunft in den Griff zu kriegen. Selbst zur Stunde ist noch ein Ausbildungsplatz für einen Chemikanten zu besetzen, so Personalleiter Christian Grabowski während des Pressegespräches in Emmerich am Rhein. Auch habe man jüngst einen Absolventen der Hochschule Rhein-Waal übernommen, der seine Bachelor-Arbeit bei Johnson Matthey erfolgreich geschrieben hat. Gegenüber Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und dem Emmericher Wirtschaftsförderer Sascha Terörde ließ Firmenchef Jens Niermann keinen Zweifel am "hervorragenden Standort". Insbesondere die Nähe zum Hafen in Emmerich am Rhein wie auch die Autobahn-Anbindungen fanden das Lob des vor Ort Verantwortlichen.

(RP)
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