Kleve Mit acht Punkten ins Bürgermeisteramt

Kleve · CDU-Bürgermeisterkandidat Udo Janssen stellte gestern sein Wahlprogramm vor: Er setzt vor allem auf Kontinuität und verweist auf die Erfolge seiner Partei in den vergangenen Jahrzehnten.

 Kann auch nachdenklich sein: Udo Janssen stellte gestern sein Programm für Kleves Zukunft vor.

Kann auch nachdenklich sein: Udo Janssen stellte gestern sein Programm für Kleves Zukunft vor.

Foto: Gottfried Evers

Mit einem Acht-Punkte-Programm will Udo Janssen Chef im Klever Rathaus werden: Gestern stellte der mit knapper Mehrheit auf der Mitgliederversammlung zum CDU-Kandidaten erkorene Janssen den Weg vor, wie er ins Klever Bürgermeisteramt einziehen möchte. Sekundiert wurde er dabei vom alten CDU-Schlachtross und Ex-NRW-Staatssekretär Manfred Palmen, der die 20-jährige Polit-Laufbahn Janssens von Beginn an kennt. "Wir, die Klever CDU, sehen es als unsere Pflicht an, ihn zu unterstützen", sagt Palmen. Ihm habe auch Bürgermeister Theo Brauer die Unterstützung für Janssen zugesagt. Der dementierte gestern diese Aussage: "Ich bin Wahlleiter und mache deshalb eine solche Aussage nicht", sagt Brauer. Er habe sich keinem Menschen gegenüber so geäußert.

Man kenne ihn bis jetzt vor allem als Fraktionschef, der auch flapsige Antworten parat hatte, blickt Janssen auf die Zeit zurück, als er vor allem durch seine markigen, verkürzten Aussagen bekannt war. In Teilen könne er die Kritik, die nach seiner Kandidatur laut geworden sei, verstehen. "Als Fraktionschef muss man aber manchmal polarisieren", sagt er. Er sei auch kompromissbereit gewesen. Janssen will jetzt zeigen, dass er nicht nur Fraktionschef, sondern auch den auf Ausgleich bedachten Bürgermeister kann. Es gelte jetzt, gemeinsam für die beste Linie zu kämpfen. Zum neuen Rathaus befragt, stellte sich Janssen hinter den Beschluss, einen Klinker auszuwählen. Er würde auch privat den gebrannten Stein vorziehen, hätte fürs Rathaus den etwas helleren genommen. Palmen warf ein, dass man mit dem Urteil über das Rathaus warten solle, bis das Haus und der umgebende Platz fertiggestellt sind. Wenn Janssen Zeit neben der Politik finde, lese er Kriminalromane, auch die von Leenders, Bay, Leenders und bilde sich in preußischer Geschichte. Die acht Punkte:

Bürgernähe: Janssen lobte das Werkstattverfahren zum Minoritenplatz. "Diese Bürgerbeteiligung war vorbildlich", sagt er. Aber: "Komplizierte Vergabeverfahren, wie sie dann folgten, soll es in Kleve nicht mehr geben", betonte er. Die seien dem Bürger nicht zu vermitteln. Er wolle weiter mit den Bürgern über den Minoritenplatz diskutieren, sehe aber eine Bebauung weiter als wichtig an.

Haushalt: Hier setzt er auf die Kontinuität solider Finanzen.

Wirtschaft: Die Klever Wirtschaft müsse weiter breit aufgestellt sein, die Hochschule biete sehr gute Chancen. Für Union/Bensdorp und XOX dürfte kein Innenstadt-relevantes Gewerbe angesiedelt werden. "Die Innenstadt geht für mich vom Minoritenplatz bis zur alten Post an der Hagschen Straße", sagt er. Es fehle ein Möbelmarkt.

Infrastruktur: Wie Brauer setze er auf eine dreistreifige B 9 zur A57.

Bildung: Das breite Angebot ist ihm wichtig, jetzt gelte es, zügig die Schulbauten fertig zu bekommen.

Kultur: Kleve sei nicht nur mit den Museen sehr gut aufgestellt.

Sport- und Sozialvereine: Sie erfüllen, so Janssen, eine wichtige Aufgabe und sollen weiter gefördert werden.

Ortsteile: "Ich will, dass die Lebensqualität und die kulturelle Vielfalt aller unserer Ortsteile erhalten bleibt und weiter gefördert wird", sagt er.

(RP)
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