Bedburg-Hau Ministerium hat neue Pläne für Forensik

Bedburg-Hau · Die Versprechungen waren wie immer groß. Doch auf den Neubau und die Sanierung der alten Stationen wird die Forensik in der LVR-Klinik Bedburg-Hau weiter warten müssen. Es gibt neue Pläne, aber noch keinen Zeitrahmen.

 Blick aus der Vogelperspektive auf die neue Forensik in Bedburg-Hau.

Blick aus der Vogelperspektive auf die neue Forensik in Bedburg-Hau.

Foto: Gottfried Evers

Es gibt ein völlig neues Konzept für den Umbau der Forensik in der LVR-Klinik Bedburg-Hau. Die angedachte Planung für einen Neubau, der 12,5 Mio Euro kosten sollte, ist vom Tisch. Jetzt sollen die Altbauten und der künftige 69-Betten-Neubau in einem Zug hochgezogen und die Stationen in den alten Klinikhäusern saniert werden - was in sich auch stimmig ist. Der für landeseigene Bauten zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) soll in den nächsten Wochen den Planungsauftrag für das erweiterte Maßnahmenpaket erhalten.

"Das Konzept für die Verbesserung der Unterbringungssituation wurde zwischenzeitlich weiterentwickelt", sagt Christoph Meinerz, Pressesprecher beim für die Forensik zuständigen Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA.NRW). Nach dem derzeitigen Stand der Überlegungen soll das neue Stationsgebäude zusammen mit einigen angrenzenden Altbauten in einem dann gemeinsam gesicherten Bereich zusammengefasst werden, erklärt der Sprecher des Ministeriums. Der Zugang zu diesem gesicherten Bereich soll über ein ebenfalls neu zu errichtendes Pforten-Gebäude erfolgen. "Durch diese Maßnahmen wird auch der Sicherheitsstandard in Bedburg-Hau weiter verbessert", sagt Meinerz.

Da der Neubau des Stationsgebäudes und die zusätzlich geplanten Maßnahmen in einem Zuge realisiert werden sollen, mussten die Planungen für den ursprünglich vorgesehenen Neubau eine zeitlang ruhen, erklärt Meinerz. Es scheint, als seien bis jetzt die Planungen also nicht mit vordringlicher Priorität vorangetrieben worden zu sein. Das hatte im Vorfeld auch der Kreis Klever CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Günther Bergmann bemängelt. "Wir müssen daran arbeiten, dass die versprochenen Gebäudesanierungen, die Verbesserung der Stationen auch tatsächlich zeitnah umgesetzt werden", sagt der Kalkarer. Er mahnt: "Die Versprechungen müssen eingehalten werden!" Durchgeführt wurden inzwischen immerhin vorbereitende Untersuchungen zum Artenschutz und Abstimmungen mit der Denkmalpflege, wie Meinerz bestätigt.

Bergmann befürchtet, dass die in Jahrzehnten gewachsene Akzeptanz zwischen Bevölkerung und Klinik unter den zu lange vor sich hergeschobenen Planungen für die längst überfällige Sanierung der Forensik-Stationen in der LVR-Klinik Bedburg-Hau leiden könnte. Es müsse eine Grundsicherheit da sein. Diese Sicherheit wird aber vor allem durch die Therapie, die Arbeit der Pfleger, Ärzte und Psychologen erreicht. Dazu sind aber auch gute Räumlichkeiten unumgänglich, heißt es unisono aus Klinikkreisen. Bergmann: "Ich werde die Finger weiter in die Wunde legen". Das wird er müssen, denn ob es jetzt mit Elan weitergeht, darf bezweifelt werden. Meinerz: "Wir gehen fest davon aus, dass die Maßnahme realisiert wird. Mit dem Bau kann aber erst begonnen werden, wenn die Maßnahme bau- und haushaltsrechtlich genehmigt worden ist. Diese Genehmigungen setzen voraus, dass entsprechende Planungen und Berechnungen vorliegen, die erst noch erarbeitet werden müssen." Bei der Frage nach einem Zeitplan hält sich Meinerz zurück: "Belastbare Aussagen über den Zeitpunkt des Baubeginns und der Fertigstellung können wir zurzeit nicht treffen", sagt er. Von diesem Zeitplan sind dann aber wieder die Folgeplanungen für die Altbauten abhängig: "Konkrete Planungen und Berechnungen für die Sanierung der Häuser 25 und 28 werden erst erarbeitet, wenn ein belastbarer Zeitplan für den Neubau des Stationsgebäudes vorliegt", sagt der Sprecher des Ministeriums. Er weiß nur eins: Es wird deutlich teurer als 12,5 Mio Euro. "Bedingt durch die Erweiterung um ein Pfortengebäude und Ergänzungen der Zaunanlage wird sich der Kostenrahmen für die Maßnahme erhöhen", sagt er.

Und, es klingt wie ein Mantra: "Belastbare Angaben zu einem neuen Kostenrahmen sind zurzeit noch nicht möglich" . . .

(RP)
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