Kreis Kleve Minister unterstützt Landärzte

Kreis Kleve · Der Gesundheitsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, informierte im Uedemer Bürgerhaus über das "Aktionsprogramm zur Stärkung der hausärztlichen Medizin und Versorgung in NRW".

Als Hobby gibt der Minister seinen "großen Garten" an. Und die machen bekanntlich viel Arbeit. An einer Ecke gibt es beinahe unkontrolliertes Wachstum, dem stets zu Leibe gerückt werden muss, während gegenüber kaum etwas wirklich gedeihen will so sehr man auch düngt. Nicht ganz zufällig drängen sich da Parallelen zum derzeitigen Topthema, nicht nur der Region, sondern auch des Landesministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, auf.

Das "Aktionsprogramm der Landesregierung zur Stärkung der hausärtzlichen Medizin und Versorgung in NRW", mit dem Laumann derzeit durchs Land tourt, basiert auf Zahlen, die belegen, dass "gut ein Drittel der Hausärzte in den kommenden zehn Jahren aus Altersgründen ihre Praxis aufgeben und womöglich keine Nachfolger finden", so der Minister. Gleichzeitig werde der Bedarf aufgrund des demografischen Wandels aber zunehmen, so die Vorhersage.

"Lokale Versorgungsdefizite"

In Zahlen ausgedrückt: Wenn die Zahl der hausärtzlichen Praxen in NRW konstant bleiben soll, müssen laut Laumann jährlich etwa 375 Hausärzte ihre Weiterbildung abschließen und sich niederlassen. Derzeit tun dies allerdings weniger als 250. Von einer "Unterversorgung" könne zwar noch keine Rede sein, doch in ländlichen Gebieten gebe es "teilweise lokale Versorgungsdefizite", bilanziert der Mann von der CDU. Mit ihrem Konzept möchte die schwarz-gelbe Landesregierung dem "Landarztmangel" vorbeugen und sieht folgende Maßnahmen als mögliche Lösungswege: "Eine Erhöhung des Stellenwertes der universitären Allgemeinmedizin, eine Änderung der Ärztlichen Approbationsordnung sowie weitere strukturfördernde Maßnahmen."

Konkret heißt das beispielsweise, dass die Anzahl der Professuren für Allgemeinmedizin erhöht werden soll ("die allgemeinärztliche Ausbildung darf an Unis nicht das fünfte Rad am Wagen sein") und es müssten "Wege gefunden werden, Nachwuchsärzten die ländlichen Gebiete wieder attraktiver zu machen", so Laumann. Die Sicherstellung der Versorgung sei zwar originäre Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen, doch auch das Land trage eine Verantwortung für die "wohnortnahe medizinische Versorgung". Hier lautet die Lösung "finanzieller Niederlassungsanreiz" (siehe Info).

"Wir brauchen endlich die Diskussion, wie wichtig uns der Landarzt ist", sagte Laumann. Eine Möglichkeit sieht er auch in der "Gründung von Gemeinschaftspraxen" – der klassische "Einzelkämpfer" sei wegen der zeitlichen Belastung wohl ein aussterbendes Modell.

(RP)
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