Kleve Mehr als nur Verwaltung

Kleve · Bei der neunten "Nacht der Ausbildung" haben sich Schüler in Kleve und Emmerich über Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Die Stadt Kleve nahm als Arbeitgeber erstmalig teil und stellte ein breites Ausbildungsspektrum vor.

 Bettina Keysers (Mitte) und ihre Kollegen informierten die Schüler über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Kleve.

Bettina Keysers (Mitte) und ihre Kollegen informierten die Schüler über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Kleve.

Foto: Markus van Offern

Wer nicht weiß, was er nach der Schule machen will, der ist in Kleve nicht auf sich allein gestellt: 38 Klever Arbeitgeber und vier Emmericher Firmen stellten am Freitagabend bei der "Nacht der Ausbildung" ihre Ausbildungsberufe vor und gaben praktische Einblicke in die Tätigkeiten.

Die "Nacht der Ausbildung" hat sich in Kleve bewährt. Auch bei der neunten Auflage nutzten zahlreiche Schüler aus dem Kreis die Möglichkeit, sich über die Ausbildungsmöglichkeiten in Kleve und Emmerich zu informieren. So wie Lara Smyrek aus Goch. Die 16-jährige Schülerin besucht das städtische Gymnasium. Was sie nach dem Abitur machen will, weiß Lara bereits: "Ich möchte Bauzeichnerin werden. Architektur hat mich schon immer interessiert", sagt sie. Bei einem Praktikum konnte sie bereits erste Erfahrungen in ihrem Wunschberuf sammeln.

Die "Nacht der Ausbildung" nutzte Lara, um sich bei der Stadt Kleve über die Ausbildung zum Bauzeichner zu informieren. Simon Becker, der bei der Stadt gerade die Ausbildung absolviert, erzählte ihr von seinen Erfahrungen: "Es gibt derzeit drei Auszubildende zum Bauzeichner bei der Stadt Kleve, zwei im Gebäudemanagement und einen im Tiefbau", erklärt der 20-Jährige, der im Bereich Tiefbau ausgebildet wird.

"Mathematik ist für den Beruf nicht unerheblich, noch wichtiger ist aber das räumliche Vorstellungsvermögen. Das kann man meiner Meinung nach auch nicht lernen, sondern muss man mitbringen", erklärt Simon Becker, der im zweiten Lehrjahr ist. Auf einer Tafel hatte er für die Ausbildungsnacht Informationen zum Beruf zusammengetragen und einige Arbeitsbeispiele, um den interessierten Schülern auch einen praktischen Einblick zu vermitteln. Drei Jahre dauert die Ausbildung - wer gute Voraussetzungen mitbringt und sich in Theorie und Praxis bewährt, kann verkürzen.

Die Stadt Kleve und die Stadtwerke haben zum ersten Mal an der "Nacht der Ausbildung" teilgenommen. Mehr als ein Dutzend Ausbildungsberufe gibt es bei der Stadt: Neben Bauzeichnern werden unter anderem Verwaltungsfachangestellte, Fachinformatiker, Erzieher, Kfz-Mechatroniker, Straßenwärter und Gärtner ausgebildet.

"Wir haben für die 'Nacht der Ausbildung' all unsere Auszubildenden mit ins Boot geholt. Bei jungen Ansprechpartnern, die ebenfalls noch in der Ausbildung sind, ist die Hemmschwelle für interessierte Schüler geringer", erklärt Andrea Kröll, Ausbildungsbeauftragte der Stadt. Mit Begeisterung hätten die Azubis der Stadt mitgewirkt, sagt sie, und angesichts der positiven Resonanz wolle man auch im nächsten Jahr wieder teilnehmen. "Auch wenn wir anders als viele Arbeitgeber zum Glück noch keine Probleme haben, geeignete Auszubildende zu finden", sagt Kröll.

Wer bei der Stadt Kleve oder den Stadtwerken seine Ausbildung macht, hat schließlich gute Chancen, übernommen zu werden: "Bisher konnten wir alle Auszubildenden übernehmen, das ist ein wichtiger Punkt für die Stadt als Arbeitgeber", sagt Andrea Kröll.

Mit guten Übernahmechancen warben auch andere Betriebe, beispielsweise Galeria Kaufhof in der Klever Innenstadt. Chantal Felthaus und Eyleen Salija informierten dort über die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel: "Man muss gut mit Menschen umgehen können. Wichtig ist auch, dass man teamfähig ist und nicht schnell aufgibt", erklärt die 22-jährige Chantal Felthaus, die im dritten und letzten Ausbildungsjahr ist, die Anforderungen. Eyleen Salija hat ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und wurde vom Kaufhof übernommen.

Eine erfolgreiche Ausbildung mit anschließender Festanstellung wünschen sich auch viele Schüler aus Kleve, die die "Nacht der Ausbildung" nutzten, um ihre Visitenkarte oder Bewerbungsmappe beim Wunsch-Arbeitgeber abzugeben. Im nächsten Jahr, wenn die "Nacht der Ausbildung" Jubiläum feiert, wird der eine oder andere dann vielleicht schon selber aus seinem Ausbildungsberuf berichten.

(jehe)
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