Bedburg-Hau Lindner beim "Schlossgespräch"

Bedburg-Hau · Mehr als 200 Mitglieder und Kunden folgten der Einladung der Volksbank Kleverland zu den Museumsführungen und den Schlossgesprächen auf Schloss Moyland. Der Vorstandsvorsitzende Frank Ruffing begrüßte neben seinen Kunden auch zwei prominente Gäste: Ralf Barkey (Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes) und den Landtagsabgeordneten Christian Lindner, Vorsitzender der FDP-Fraktion in NRW. Lindners Vortrag zum Thema "Muss die Enteignung der deutschen Sparer durch die Niedrigzinspolitik noch weitergehen?" begeisterte die Gäste. Laut Lindner befindet sich Deutschland in einer ökonomisch ausgezeichneten Lage. Doch leider habe dieser Zustand die Politik verführt. Der Staat gebe immer mehr für den Konsum aus. Die wirtschaftliche Stärke sei nur auf das "Doping" des niedrigen Ölpreises und des künstlich niedrigen Zinses zurückzuführen.

 Frank Ruffing, Ralf Barkey, der FDP-Landtagsfraktionschef Christian Lindner und Hans Geurts (von links) vor dem Schloss Moyland.

Frank Ruffing, Ralf Barkey, der FDP-Landtagsfraktionschef Christian Lindner und Hans Geurts (von links) vor dem Schloss Moyland.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Wir brauchen einen politischen Wechsel, der nicht nur umverteilt, sondern der erkennt, dass sich die Rahmenbedingungen geändert haben", sagte Lindner. So sei es nach Meinung des Liberalen auch besser gewesen, wenn Griechenland den Euro als Währung nicht mehr hätte, aber dennoch in der EU verblieben wäre.Eine zweckgebundene Hilfe hätte Griechenland wieder auf die Beine helfen können, so der Liberale. Die Reformabstinenz und das Vertrauen auf Hilfsprogramme würden den Glauben an den stabilen Euro schwächen. Durch die Nivellierung des Zinses würden die Wettbewerbsregeln außer Kraft gesetzt. Doch das Resultat seien nicht besonders viele Reformen, sondern das Gegenteil sei der Fall.

Bei der europäischen Einlagensicherung gehe es darum, das Risiko zwischen den Staaten zu verteilen, so Lindner. Dies führe dazu, dass es keinen Anreiz mehr gibt dafür zu sorgen, dass die Banken gut aufgestellt sind. Denn die deutschen Sparer würde ja im Zweifel einspringen. Es könne nicht sein, dass deutsche Banken für die Banken anderer Länder haften. Man müsse gerade stehen für die Ergebnisse des wirtschaftlichen Handelns, so Lindner.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Volksbank, Hans Geurts, bedankte sich bei Lindner für den Vortrag.

(RP)
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