Kleve Lernen in einem Bausteinbüro

Kleve · Die Gesamtschule Kleve startet mit einem neuen Lernkonzept in das Schuljahr: In den Jahrgängen 5 und 6 werden zum ersten Mal Bausteinbüros und Projektstunden auf dem Stundenplan stehen. Dabei geht es vor allem darum, den unterschiedlichen Begabungen und Bedürfnissen aller Schülerinnen und Schüler noch besser gerecht zu werden.

In den zentralen Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch, Naturwissenschaften und Gesellschaftslehre lernen die Jungen und Mädchen zusätzlich zum Fachunterricht im Bausteinbüro jahrgangsübergreifend und selbständig an eigens dafür aufbereitetem Material - und das auf dem für sie am besten geeigneten Anforderungsniveau und in ihrem Tempo. Auch den Zeitpunkt des schriftlichen Leistungsnachweises wählen sie selbst.

"Von Anfang an übernehmen unsere Schülerinnen und Schüler so Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess, organisieren sich und ihr Lernen. So unterstützen wir sie auf ihrem Weg, selbständige Lerner zu werden und machen sie damit fit für die Herausforderungen der Zukunft", sagt die stellvertretende Schulleiterin Dr. Rose Wecker. Sie leitet auch die Steuergruppe Schulentwicklung, in der Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam am neuen Lernkonzept der Gesamtschule Kleve gearbeitet haben.

Neben den Bausteinbüros, in denen die Fünft- und Sechstklässler weitgehend individuell lernen, arbeiten sie vier Stunden in der Woche gemeinsam in fachübergreifenden Projekten, hier wird dann ganzheitlich, lebensweltbezogen und vor allem kooperativ gearbeitet. Wie das geht, erläutert Dr. Rose Wecker am Beispiel des Projekts Tiere beschreiben: "Zuvor haben die Schülerinnen und Schüler getrennt nach verschiedenen Fächern zum Thema Tiere gearbeitet, in Deutsch schrieben sie Texte über Tiere, in Kunst zeichneten sie Tiere, in Naturwissenschaften lernten sie etwas über deren Lebensräume und in Hauswirtschaft ging es um ökologische Tierhaltung. Mit unserem neuen Projektangebot schaffen wir die Möglichkeit, all diese Aspekte zusammen in den Blick zu nehmen. Und das möglichst nicht im Klassenzimmer. Die Schülerinnen und Schüler sollen raus in die Welt, sie im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, eigene Fragen und Ideen entwickeln, dazu forschen, sich austauschen und sich als aktiv und wirksam empfinden."

Um die Lernenden insgesamt in ihrer individuellen Entwicklung und in ihrem Lernprozess zu unterstützen, ermöglicht die Gesamtschule Kleve zudem eine intensive und regelmäßige Beratung aller Schülerinnen und Schüler. Gemeinsam mit ihrem Tutor besprechen sie wöchentlich ihren Lernfortschritt oder auch Herausforderungen beim Lernen und im Schulalltag und legen Zielvereinbarungen fest. So soll von Anfang an sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler später den für sie bestmöglichen Abschluss erreichen.

(RP)
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