Kalkar Kreisbrandmeister: Stadt Kalkar sollte sich beraten lassen
Kalkar · "Intensiv" hat Kreisbrandmeister Paul-Heinz Böhmer die bisherige Debatte um die Planungen zur Neu-Organisation der Freiwilligen Feuerwehr in Kalkar verfolgt. Dort haben zu einem zwei, von der Stadtverwaltung beauftragte Gutachter-Büros vorgeschlagen, neben dem Löschzug Kalkar-Mitte nur die Löschgruppen in Wissel und Appeldorn zu erhalten. Die Kalkarer Wehr selbst rät dazu, alle bislang bestehenden Einheiten zu erhalten. Zudem übten die Brandbekämpfer Kritik am bisherigen Vorgehen der Stadtverwaltung mit Bürgermeister Gerhard Fonck an der Spitze.
"Die Fronten sind sehr verhärtet", meint Kreisbrandmeister Paul-Heinz Böhmer, der das Gutachten der Fachbüros bislang nicht einsehen konnte. Das Konzept der Kalkarer Feuerwehr, das von allen Löschzug- und -gruppenführern sowie deren Stellvertretern unterzeichnet worden war, liegt ihm aber vor. Paul-Heinz Böhmer beeindruckt, wie sehr die Kalkarer Brandbekämpfer "an einem Strang" ziehen. Der Kreisbrandmeister lobt auch das Alternativkonzept der Wehr. Seiner Ansicht nach ist es "sehr sachlich", zeige zahlreiche Alternativen zum anderen Gutachten auf und bringe vernünftige Argumente gegen darin gemachte Vorschläge. Paul-Heinz Böhmer befürchtet, dass es bei einer Auflösung von Löschgruppen zu "einem Ausbluten" der Kalkarer Feuerwehr kommen könne.
"Die Bezirksregierung in Düsseldorf beobachtet auch schon, was da in Kalkar geschieht", sagt der Kreisbrandmeister und ergänzt: "Deshalb kann ich der Verwaltung und den Mitgliedern des Rates nur dringend empfehlen, rechtzeitig sowohl den Kreis als auch die Bezirksregierung in ihre Entscheidungen in Sachen Feuerwehr miteinzubeziehen und sich beraten zu lassen." Andernfalls könne es passieren, dass Rat und Verwaltung der Stadt "ganz dumm dastehen" würden. Schließlich hätten der Kreis und die Bezirksregierung die Möglichkeit, Beschlüsse des Kalkarer Rates, auf Grund derer der Brandschutzbedarfsplan nicht mehr erfüllt werde, "einzukassieren".
Wer das Alternativ-Konzept der Kalkarer Feuerwehr lesen will, kann dies im Internet tun. Das fraktionslose Kalkarer Ratsmitglied Norbert van de Sand hat es im Internet auf www.hoennepel.de veröffentlicht.
